Für mehr Gemeinschaft im Zürcher Seefeld

Erschwinglicher Wohnraum für Hausgemeinschaften, Läden für Güter des täglichen Gebrauchs und soziale Dienstleistungen: Die Genossenschaft NeMeRi will in Riesbach im Zürcher Seefeldquartier ein Netzwerk von Mehrgenerationenhäusern schaffen.

Ansicht auf Häuser des Zürcher Seefelds mit Blick in Richtung Albis mit dem See dahinter
In Riesbach soll ein Netzwerk von Mehrgenerationenhäusern entstehen. (Bild: zvg)

Das Quartier Riesbach im Zürcher Seefeld ist stark von der Gentrifizierung betroffen. Stehen Häuser zum Verkauf, werden meist Höchstpreise erzielt. So verschwindet immer mehr erschwinglicher Wohnraum. Die gesellschaftliche Durchmischung des Quartiers und die damit verbundene Lebendigkeit nehmen ab.

Nicht alle Hausbesitzer/innen, die ihr Haus verkaufen möchten, sind mit der momentanen «Seefeldisierung» einverstanden. Ihnen bietet die Genossenschaft NeMeRi eine Alternative. Sie will ein Netzwerk von Mehrgenerationenhäusern in Riesbach schaffen und damit zu einem sozial durchmischten Quartier beitragen. Neben Wohnraum für Hausgemeinschaften können Läden entstehen, die Güter des täglichen Gebrauchs und soziale Dienstleistungen anbieten.

«Unser Ziel ist es, langfristig ein Netzwerk mit Liegenschaften für gut fünfhundert Personen aufzubauen», berichtet Initiant und Vorstandsmitglied Manuel Lehmann. Der gelernte Sozialarbeiter mit Fachgebiet «Soziokulturelle Animation» hat sich mit der Situation in Riesbach auseinandergesetzt und festgestellt, dass immer mehr mehr ältere Menschen im Falle einer Kündigung direkt ins Altersheim ziehen, weil sie keinen bezahlbaren Wohnraum mehr finden. «So entstand die Idee, in Riesbach ein Netzwerk von Mehrgenerationenhäusern zu schaffen, bei dem ein Austausch unter den Bewohnerinnen und Bewohnern möglich ist und Dienstleistungen gemeinsam genutzt werden können.»

Ende Februar 2019 gründeten rund 30 Interessierte die Genossenschaft NeMeRi (Netzwerk Mehrgenerationenhäuser Riesbach). In den Vorstand gewählt wurden Susanne Bürer, Tina Held, Matthias Köhler, Cordelia Kreft, Christine Kuhn und Manuel Lehmann.

Wer Mitglied werden will, ersteht einen ersten Anteilschein. Wer einzieht, bringt Genossenschaftskapitel entsprechend der Zimmer- und Wohnungsgrösse ein. Sympathisantinnen und Sympathisanten des Modells können sich ebenfalls finanziell beteiligen und ihr Geld sicher anlegen. Die eigentliche Rendite ist der Erhalt von Wohnraum für gemeinschaftliches und bezahlbares Wohnen sowie eines lebendigen Quartiers mit hoher Lebensqualität. Zusätzlich benötigtes Kapital wird über Pensionskassen und Banken beschafft, die nach ethischen Grundsätzen wirtschaften.

Einmal monatlich treffen sich die Mitglieder im GZ Riesbach an der Seefeldstrasse 93. Interessierte sind in Vorfeld des Treffens, um 19.30 Uhr, willkommen. Die Daten finden sich auf der Website.

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Quelle: www.nemeri.ch