Hmmh – Steuern auf junk food

Auch massvolle Steuern auf junk food können den den Konsum wirkungsvoll einschränken. Dies haben Wissenschaftler verschiedener US-Universitäten in einer kürzlich veröffentlichten Studie festgestellt. Allerdings haben erst zwei Länder – Ungarn und Mexiko – solche Steuern eingeführt.

75 Prozent der Amerikaner decken die Hälfte ihres Kalorienbedarfs mit junk food. (Bild: Pascale Terjean, Flickr)

Die Gesundheitsrisiken von Süssgetränken und junk food sind seit langem bekannt, allen voran Fettleibigkeit. Aus diesem Grund haben einzelne Staaten und Städte der Vereinigten Staaten bereits Steuern auf Süssgetränke eingeführt – mit einiger, aber insgesamt ungenügender Wirkung. Jetzt hat die American Public Health Association die Diskussion mit einer Studie wieder belebt. Sie untersucht u.a. die Wirkung von junk food-Steuern in den zwei Ländern, die solche bisher eingeführt haben.

2011 erhob Ungarn eine vierprozentige Steuer auf Fertignahrungsmittel gewisser Kategorien mit erhöhtem Zucker-, bzw. Salzgehalt: Getränke, Süssigkeiten, Snacks, Gewürze und Konfitüren. Zwischen 7 und 15 Prozent der Bevölkerung wechselten seither auf gesündere Produkte, wobei auch die begleitende Informationskampagne geholfen haben dürfte. Zudem änderten rund 40 Prozent der Hersteller ihre Rezepte, um nicht mehr unter die Steuer zu fallen. Der ungarische Staat nahm in dieser Zeit mehr als umgerechnet 200 Mio. Franken zugunsten der Gesundheitsdienste ein.

Mexiko führte 2013 eine Steuer von acht Prozent auf Nahrungsmittel mit hoher Kaloriendichte in den Kategorien Snacks, Süssigkeiten, Nussbutter und Fertigprodukten aus Getreide ein. Insgesamt sank der Konsum der höher besteuerten Produkte um sieben Prozent, vor allem in den niedrigen Einkommensklassen.
Für die Ernährungswissenschaftler sind solche Steuern erst ein bescheidener Anfang. In einem junk food-Land wie den USA decken drei Viertel der Einwohner die Hälfte ihres täglichen Kalorienbedarfs mit junk. (Das Essen in einem «shithole country» dürfte wesentlich gesünder sein:-)

Quelle: Vox: Mexico and Hungary tried junk food taxes — and they seem to be working

05. März 2018
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