Initiative für eine pestizidfreie Schweiz – schafft sie den Endspurt?

Die Volksinitiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» muss am 29. Mai 2018 eingereicht werden. Noch fehlen aber rund 20’000 Unterschriften.

Die Initiative verbietet den «Einsatz synthetischer Pestizide in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und in der Boden- und Landschaftspflege». Unter das Verbot fällt auch die «Einfuhr zu gewerblichen Zwecken von Lebensmitteln, die synthetische Pestizide enthalten oder mithilfe solcher hergestellt worden sind».

Die Initiative muss wegen ihrer Radikalität aus heutiger Sicht als chancenlos bezeichnet werden und ist deshalb nicht unumstritten. Aber: Der Bund hat rund 20 Jahre lang seine Versprechen zur Reduktion des Pestizid-Einsatzes nicht gehalten und erst vor kurzem begonnen, zaghaft einen Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln umzusetzen. «Falls mit dem Aktionsplan nicht wesentliche Fortschritte erzielt werden», schreibt Bio-Suisse, stelle die Initiativen «eine radikale Möglichkeit zur nötigen Weiterentwicklung dar.»

Auch wer etwas skeptisch ist, kann die Initiative also getrost unterschreiben. Oft braucht es Druckmittel, um die Politik voranzutreiben.

Das Initiativkomitee wirbt mit etwas eigenartigen Methoden, indem es den Unterschriftenbogen auf den ersten Blick nur gegen Hinterlassung der eMail-Adresse elektronisch verschickt, anstatt ihn einfach downloaden zu lassen.
wecollect.ch, die für die Initiative tätig ist, gibt sogar vor, elektronisch Unterschriften zu sammeln, bis dato rund 3500 «online Unterschriften». Falls es sich dabei tatsächlich um online-Unterschriften handelt, sind diese nicht gültig.

Unterschriftenbogen direkt herunterladen