ZeroWaste: Besser leben mit weniger Abfall und Konsum

Worauf kann und will man verzichten? Was kann man selber machen - und wie? Der Verein «ZeroWaste Switzerland» liefert Denkanstösse und praktische Tipps für ein Leben mit weniger Abfall und Konsum.

Leere PET-Flasche liegt am Meeresstrand bei Sonnenuntergang
Nieder mit dem Abfallberg: ZeroWaste zeigt, wie das geht. (Bild: Scott Van Hoy on Unsplash)

Herr und Frau Schweizer produzieren über 700 Kilo Abfall pro Jahr. Rund die Hälfte kann rezykliert werden - und der Rest wird verbrannt. 30 Prozent davon sind Grünabfälle. Auch der Energieverbrauch für die Herstellung von Produkten ist beträchtlich. So werden für die Herstellung einer einzigen PET-Flasche rund 30 Liter Wasser benötigt.

Den grössten Beitrag an die Reduktion des Abfallbergs leistet man, indem man Dinge gar nicht erst kauft oder auf die Verpackung verzichtet. Der Verein ZeroWaste Switzerland infomiert an Veranstaltungen darüber, wie man seinen Haushalt so organisiert, dass weniger Abfall produziert und Ressourcen geschont werden.

Das Rezept dafür heisst 5R: Refuse, reduce, reuse, recycle, rot - zu gut Deutsch:

  • Verweigere, was du nicht brauchst - zum Beispiel Werbeprospekte und Gratismuster, Kassenquittungen, Wegwerfbecher und Plastiksäcke.
  • Reduziere den Gebrauch des Autos, die Anzahl Haushaltgeräte und das Ausdrucken von E-Mails.
  • Verwende Dinge mehrmals, indem du Dinge gebraucht kaufst und reparierst, anstatt sie wegzuschmeissen.
  • Recycle, was du nicht verweigern, reduzieren oder wiederverwenden kannst.
  • Kompostiere organische Abfälle. Das geht auch, wenn man keinen Garten hat, zum Beispiel mit einer Wurmfarm oder einem kleinen Kompost auf dem Balkon. Richtig angelegt, stinkt er nämlich nicht.

Der Verein «ZeroWaste Switzerland» entstand 2015 und zählt rund 800 Mitglieder. Ihnen geht es nicht primär darum, auf Dinge zu verzichten und ein asketisches Leben zu führen, sondern darum, herauszufinden, was man wirklich braucht, um gut zu leben. Das schont nicht nur Umwelt und Ressourcen, sondern auch das Portemonnaie. Ein angenehmer Nebeneffekt ist die Zeitersparnis: Wer weniger Dinge besitzt, muss sich auch um weniger kümmern, das geputzt, gewartet und repariert werden muss.

Wie fängt man am besten an? Indem man kleine Schritte geht und eines nach dem anderen anpackt - das Einkaufen beispielsweise. Immer mehr Geschäfte bieten unverpackte Ware an; auf der Website von ZeroWaste Switzerland findet sich eine Karte mit Unverpackt-Läden in der ganzen Schweiz. Viele Produkte für den Haushalt und für die Körperpflege kann man ganz leicht selber herstellen; Anleitungen dazu gibt es ebenfalls bei ZeroWaste. In 122 Repair Cafés kann man schweizweit kaputte Geräte für wenig Geld reparieren lassen.

Man muss kein Minimalist sein, um Freude an weniger Kram zu haben. Jedes Ding, das in unseren Haushalt kommt, fordert Aufmerksamkeit - und je weniger Dinge wir besitzen, um die wir uns kümmern müssen, desto mehr Zeit bleibt für uns.

Mehr dazu

- Website von ZeroWaste Switzerland mit vielen Tipps und Adressen
- Website Repair Cafés
- Website Nachhaltig leben: Infos zu Nachhaltigkeit und nachhaltig leben