«Endlich wieder einmal über UMWELTschutz diskutieren»

Wir haben zum Thema Klima gefragt, und Leser und Leserinnen haben geantwortet. Wir haben einige Antworten ausgewählt – und bringen sie über mehrere Tage verteilt – teilweise auch gekürzt. Die Klimadebatte in Fahrt bringen / 16

Die Fragen lauteten:

  1. Was ist für Sie die hauptsächliche Ursache für den Klimawandel?
  2. Wie kann man die Klimadebatte wieder in Fahrt bringen?
  3. Was wären aus Ihrer Sicht geeignete Massnahmen?

Bitte sagen bzw. schreiben Sie uns auch Ihre Meinung - gerne kurz und prägnant an: [email protected]

Hier können Sie alle Antworten lesen.

Das Klima wandelt sich von selbst

Das Klima ist eine statistische Grösse und wandelt sich dauernd, mit jedem neuesten Datensatz ein bisschen. Bei der Klimadebatte (dem wissenschaftlichen Diskurs) sollte es eigentlich darum gehen, ob der Mensch durch sein Tun und Wirtschaften Einfluss auf das sich ohnehin wandelnde Klima hat und wenn ja, inwiefern. Es ginge also darum herauszufinden, ob sich das Klima anders wandeln würde, wenn der Mensch sich irgendwie anders verhielte. Die Frage des Klimawandels ist also eine grundkomplexe Angelegenheit, wo unsere Wissenschaft in den Konjunktiv-Modus zu verfallen verurteilt ist. 

Um da nicht ins Kaffeesatz-Lesen zu verfallen, werden Berechnungen hochkomplexer Computer-Simulationen der klimatischen Entwicklung heran- und Schlüsse daraus gezogen. Dies ist es, was uns die Wissenschaft bieten kann: Prognosen, leider immer noch im Konjunktiv. 

Dies ist ein wackliges Fundament für die Diskussion darüber, was wir als Menschen dazu beitragen könnten, um das Klima dazu zu bewegen, sich nicht so zu wandeln, wie es sich andernfalls wandeln würde. Nun könnte es ja sein, dass es Computermodell Berechnungen gibt, die im Stande sind, die natürlichen meteorologischen Vorgänge so naturgetreu nachzubilden, dass sich durch die Veränderung einiger weniger Parameter Aussagen über die Auswirkungen auf das Gesamtsystem ablesen lassen. 

Hier scheiden sich nun die Geister: Auf der einen Seite diejenigen, die überzeugt sind, dass die Wissenschaft dem Heilige Gral der Modellierung grundkomplexer natürlicher Vorgänge habhaft geworden ist, auf der anderen Seite die Skeptiker. Da prallen Weltbilder aufeinander, da geht es um Überzeugungen, nicht so sehr um sachliche Einschätzung. Da erübrigt sich eine Debatte; die Würfel sind gefallen. In der Schweiz gibt es Glaubensfreiheit. Wenn jemand der Überzeugung ist, dass bestimmte Massnahmen erforderlich sind, damit die Welt nicht vorzeitig untergeht, dann ist es ehrbar für diese Massnahmen einzustehen, am besten bei einem selbst anzufangen. Glaubensfreiheit heisst aber auch zu respektieren, dass jemand anderes ebendies nicht glaubt und diesen Nichtglauben vertritt. 

Die öffentliche Klimadebatte ist wie oben beschrieben eine Scheindebatte. Es sind Weltbilder, die da aufeinanderprallen, die in respektvollem Dialog erörtert und nicht in hitziger Debatte diskutiert werden sollten. Ich möchte mich erklären können und erklären, weshalb ich nicht daran glaube, dass a) das Ende nahe ist, und b) dass ich es als anthropozentrische Anmassung der Wissenschaft erachte, unserem Tun und Lassen in diesem hochkomplexen natürlichen System solche Wirkung zuzuschreiben, ohne als «Klima-Leugner» bezeichnet zu werden. 

Als Projektmanager finde ich es einfach grotesk, wenn von «Klima-Zielen» gesprochen wird – Zielformulierungen müssen ja schliesslich SMART sein (Specific, Measurable, Achievable, Reasonable, Time-bound). Klima-Ziele sind nichts von dem und deshalb keine Ziele. 

Mit Klima- Zielen können offenbar Wahlen gewonnen werden (oder sollte ich vielmehr schreiben: konnten?). Wenn sich all diejenigen, die keine Angst vor der bevorstehenden Klima-Apokalypse haben und sich die Datenlage noch einmal durch den Kopf gehen lassen, sich der Debatte verweigern, kehrt vielleicht wieder etwas Ruhe ein, Gelassenheit, Gewissheit, dass das Ende der Welt bislang noch immer nach hinten verschoben werden musste, etwas Weisheit vielleicht. 

Da wird man mit leeren Versprechungen wie Klima-Zielen keine Wahlen mehr gewinnen können, hoffentlich. Vielleicht spricht man dann endlich wieder einmal von Umweltschutz und tut da etwas, wo man wirklich etwas bewegen kann, lokal und nachhaltig. 

Klimadebatte nicht anheizen oder in Fahrt bringen, sondern abkühlen und auf’s Stumpengleis stellen. Keine Massnahmen ergreifen, sondern Mass nehmen, die Scheindebatte beilegen und endlich wieder einmal über Umweltschutz diskutieren, darüber zum Beispiel, dass es nicht schlau ist, in den Krug zu «brünzeln», aus welchem man trinkt, oder so; die umfassenderen Probleme auf bewältigbare Aufgaben herunterbrechen – to be continued. 

Stefan Andreas Kormann, CV: Musiker, Songwriter, Projektmanager, Bauhandwerker, Pädagoge und seit neuestem auch Buchautor (Drehpunkt; Verstehen was gespielt wird; ISBN-13: 9783754314869)


Ich glaube zwar nicht, dass CO2 die Ursache ist, freue mich aber über eine Erderwärmung, ob natürlich oder menschengemacht. Die Gletscher schmelzen, aber dafür wird es mehr Wälder geben. Die Erde wird grüner, mit mehr Artenvielfalt und landwirtschaftlichen Flächen. Menschen in vielen Regionen der Welt wie Sibirien, Kanada, Alaska, Skandinavien oder Grönland (war einmal grün, wie der Name sagt) werden sich erst recht freuen, wenn es wärmer wird. Ich wünsche mir, dass sich Politiker lieber um saubere Luft, sauberes Wasser ohne Pestizide sowie gesunde, lebendige Böden (Demeter, Permakultur und die Bio-Landwirtschaft im Allgemeinen) kümmern würden, als um eine Erderwärmung.

Die Klimahysterie führte dazu, dass man grosse Mengen CO2 aus der Atmosphäre entfernen sowie Spiegel im Weltraum installieren will, die Sonnenstrahlen zurück reflektieren sollen, wie auf einigen wissenschaftlichen Kanälen auf YouTube berichtet wurde. Ich frage mich, ob diese Unternehmen und die Politiker, die solche Projekte bewilligen, sich bewusst sind, dass Pflanzen (auch unsere Ernten) zur Photosynthese CO2 und Sonnenlicht brauchen?! Daraus wird auch Sauerstoff produziert. Weniger CO2 und Sonnenlicht heisst weniger Pflanzenwuchs und weniger Sauerstoff zum Atmen - auch für ihre eigenen Kinder und Enkelkinder. Man kann nur hoffen, dass solche Projekte nicht realisiert werden.

Mehr CO2 in der Atmosphäre wäre unserer Gesundheit sogar sehr förderlich, sagen russische Wissenschaftler. Wir würden uns schneller regenerieren und heilen wenn nötig. Ob man für die Solar- oder die fossile Energie ist – CO2 bleibt ein natur- und lebensfreundliches Gas, dem wir neben dem Sonnenlicht unser Überleben auf diesem Planeten verdanken.

J.C.

07. Juni 2023
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