Gentech-Baumwolle: Burkina Faso zeigt, wie’s geht

Es war eine kurze Irrfahrt: 2008 entschied sich Burkina Faso, bekannt für seine qualitativ hochwertige Baumwolle, gegen das konventionelle Saatgut und stieg auf Monsantos gentechnisch veränderte Bt-Baumwolle um. Der Name des Bt-Gens stammt vom Bakterium Bacillus thuringiensis, dessen giftige Stoffe für viele Insekten tödlich sind.
Aber schon acht Jahre später verabschiedet sich der afrikanische Staat wieder von der Bt-Baumwolle. «Die lokalen Bauern bemerkten bereits während der ersten Jahre eine Abnahme der Baumwollqualität», sagt Carmen Hitz von Biorespect. So nahmen die Faserlänge und der Ertrag der Baumwolle so stark ab, dass die Bt-Baumwolle auf dem Weltmarkt an Wert einbüsste und den Baumwollunternehmen grosse Verluste einbrachte. Zum Ärger der Bauern stieg ausserdem der Einsatz der Insektizide wieder an, da die Schädlinge bereits sechs Jahre nach der Einführung erste Resistenzen aufwiesen. Angepflanzt werden mittlerweile wieder die herkömmlichen Baumwollvarianten, zu deren guter Faserqualität der langjährige Zuchtprozess und der Verzicht von Maschinen beim Pflücken der Pflanze beigetragen haben. Es kam den Bauern zugute, dass sie auch auch während den Jahren des Gentechanbaus stets ein Fünftel der Flächen mit herkömmlichen Baumwollvarianten bewirtschafteten. «Zum Glück ging das konventionelle Saatgut dadurch nicht verloren», sagt Carmen Hitz.
Die Saatgutkonzerne wirken indessen stetig auf eine Monopolisierung des globalen Marktes hin. «Wird neben der Fusion von Dow und Du Pont und der Übernahme von Syngenta durch ChemChina auch jene von Monsanto durch Bayer Realität, kontrollieren nur drei Agrokonzerne weltweit 61% des Saatgutmarktes und 65% des Pestizidmarktes», schreibt die Vorbereitungsgruppe des «March against Monsanto und Syngenta». «Es geht bei diesem Thema um die Zukunft der Welternährung, also um unser tägliches Essen», sagt Ueli Gähler. Bereits zum dritten Mal organisiert er die von über 50 Organisationen unterstützte Demonstration mit. Geplant ist auch dieses Jahr ein bunter Marsch mit viel Musik und Redebeiträgen vom Basler Barfüsserplatz bis zum Hauptsitz von Syngenta.


Samstag, 20. Mai: Basler March against Monsanto & Syngenta
ab 13.30 Uhr: Reden, Musik und Aktivitäten auf dem Barfüsserplatz
ab 14.30 Uhr: Marsch bis vor den Hauptsitz von Syngenta
Essen im Gemeinschaftsgarten Landhof im Anschluss an die Demo

Weitere Infos: http://www.marchagainstsyngenta.ch
http://www.biorespect.ch/publikationen/aha/