Was will Ostern von uns?

Für viele Menschen ist Ostern ein Frühlingsfest mit Ostereiern, Osterhasen und Osterfeuer. Was Eier, Fruchtbarkeit und Frieden verbindet und wie wir unsere Macht zurückholen können.

Bei unseren keltischen Vorfahren war «Ostara» ein Fruchtbarkeitsfest, an dem der ewige Zyklus der Natur gefeiert wurde. Foto: Alexander Grey

Die Geschichte über den eierlegenden Osterhasen ist schon sehr alt. Von den verschiedene Theorien gefällt mir die von Mörike am besten.

Die Gelehrten und die Pfaffen
streiten sich mit viel Geschrei,
was hat Gott zuerst erschaffen –
wohl die Henne, wohl das Ei!
Wäre das so schwer zu lösen –
erstlich ward ein Ei erdacht,
doch weil noch kein Huhn gewesen –
darum hat's der Has' gebracht!

Eduard Mörike (1804-1875)


Bei unseren keltischen Vorfahren war «Ostara» ein Fruchtbarkeitsfest, an dem der ewige Zyklus der Natur gefeiert wurde. Das Fest markierte eine Zeit des Aufblühens und der Erneuerung in der ganzen Natur, also auch im Leben der Menschen und wurde am ersten Frühlingsvollmond begangen. 

Es war üblich, dass verschiedene Symbole der Fruchtbarkeit, wie Eier oder Hasen, eine Rolle in den Feierlichkeiten spielten. Durch Tänze, Lieder und Rituale wurde die Rückkehr des Lichts und der Wärme willkommen geheissen und die Fruchtbarkeit der Erde gefeiert.

Warum dieses «heidnische» Ostara-Fest im 4. Jahrhundert beim Konzil von Nicäa, als Zeitpunkt für die Passion Jesu gewählt wurde, hat sich in meiner Recherche nicht erschlossen. Man kann nur vermuten...

Für Christinnen und Christen ist der Ostersonntag – der Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond – jedenfalls seitdem das zentrale Fest im Kirchenjahr. Gefeiert wird die Auferstehung Jesu am dritten Tag nach dem Tod am Kreuz gefeiert. Und der Ostermontag soll an die Verkündigung der Auferstehung Jesu erinnern:

Zwei Jünger sind am dritten Tag nach der Kreuzigung Jesu aus Jerusalem fortgegangen, um nach Emmaus zurückzukehren. Auf dem Weg dorthin schliesst sich ihnen ein dritter, unbekannter Mann an. Dieser hinterfragt die Trauer der beiden Heimkehrer und erläutert ihnen schliesslich, dass der Messias all das erleiden musste, wie es die Schrift vorhergesagt hatte. In Emmaus angekommen, laden die Jünger den Mann in die Herberge ein. Er bricht am Tisch das Brot, und in diesem Moment erkennen sie Jesus, der aber vor ihren Augen verschwindet. Sie kehren sofort um, erreichen noch in der Nacht wieder Jerusalem und erzählen den dort noch versammelten Jüngern von ihrem Erlebnis mit dem auferstandenen Jesus von Nazareth. (frei nach Lukas)

Aus diesem Ereignis hat sich in einigen Gegenden hat der Brauch des Emmaus-Gangs oder des Oster-Spaziergangs entwickelt, eines besinnlichen Spaziergangs am frühen Morgen des Ostermontags. Ein schönes Ritual. Vielleicht nutzt die eine oder der andere von Euch diesen Tag auch für einen erholsamen Gang in die Natur. 

Was kann es besseres geben, als einen Aufenthalt in Wald und Feld: sich hinein begeben mit allen Sinnen, möglichst in Stille, ohne Gespräche und dabei wahrnehmen, dass wir ein Teil der Natur, Teil des grossen Ganzen sind. Dieses Erleben lässt sich noch steigern, wenn Du dafür die Technik des Waldbadens einsetzt.

Aus der Beobachtung der Natur, mit ihrer Wiederauferstehung im Frühling, können wir erkennen, dass der Tod nicht das Ende des Lebens ist. Der Geist ist unsterblich. Der Geist der Pflanzen erweckt diese jedes Jahr aufs Neue zum Wachsen und Gedeihen.

Selbst wenn ein Wesen äusserlich abstirbt, sein Körper zu Erde wird, entsteht daraus zu anderer Zeit wieder ein neuer Körper, denn der Geist bleibt erhalten. Die Quantenphysiker unserer modernen Neuzeit haben erkannt, dass Materiegewissermassen nur geronnener Geist ist. Denn jede Materie besteht aus unzähligen Atomen, die einen Kern (Protonen und Neutronen) und eine Hülle (Elektronen) haben, also aus purer Energie bestehen und sich gegenseitig beeinflussen.

Und Marc Aurel (121 bis 180) wusste schon: 

Die Welt ist ein einziges lebendiges Wesen, ein Weltstoff und eine Weltseele. In dieses Weltbewusstsein wird alles aufgenommen so wie alles aus ihm hervorgeht, so jedoch, dass von den Einzelwesen eines des anderen Mitursache ist und auch sonst die innigste Verknüpfung unter ihnen stattfindet...

...also: dass Alles mit Allem zusammenhängt.

Vielleicht kann ein Spaziergang in der Natur, mit den Gedanken an Unsterblichkeit und die Verbundenheit mit Allem-was-Ist, dir einiges der uns allgemein innewohnenden Angst nehmen, und dich mit gekräftigtem Bewusstsein wieder zurück in den Alltag bringen?! Die Natur kennt keine Angst. Die Natur kennt keinen Krieg. In der Natur steht alles in einem lebensdienlichen Zusammenhang. Alles andere als lebensdienlich sind die lebenszerstörenden Kriege. Wer will die eigentlich?

Die zahlreichen Ostermärsche für den Frieden an den Ostertagen sind doch immer wieder das klare Zeichen dafür: Die Menschen wollen Frieden!

Weil das den Machthabern gerade nicht passt, schickt unsere Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger junge Bundeswehroffiziere in die Schulen, um die Schüler kriegstauglich zu machen – das ist wirklich kaum zu glauben! Wäre es nicht lebensdienlicher, Therapeuten und Coachs einzusetzen, um junge Menschen in Friedensfähigkeit zu unterrichten? Ob die Politiker sich wohl eines Tages für den Willen der Bürger einsetzen?

Heute Abend, um 21 Uhr, kannst du dich erneut auf der Bewusstseinsebene für den Frieden einsetzen. Sende deine Energie in das Feld der Liebe und des Friedens. Nur dadurch kann es wachsen und gedeihen und in die Herzen anderer Menschen fliessen.

Stelle dir eine Welt in Frieden vor, in der alle Menschen, Tiere und Pflanzen in ausreichendem Masse versorgt sind und in Frieden miteinander leben. Mit der Schöpferkraft deiner Gedanken wird diese Vision eines Tages Realität werden. Ich wünsche uns allen eine schöne Frühlingswoche mit vielen Friedensgedanken.

Eva-Maria Gent

Eva-Maria Gent
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