Schuldenreport 2024: Schulden im globalen Süden so hoch wie nie

Die weltweite Schuldenkrise spitzt sich weiter zu: Verschuldete Staaten im Globalen Süden müssen 2024 so viel Schuldendienst wie noch nie an ihre ausländischen Gläubiger leisten.
Veröffentlicht: 17. Apr 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 17. Apr 2024

Ein Grund sind fehlende Schuldenerlasse. 130 von 152 untersuchten Ländern weltweit sind kritisch verschuldet, 24 von ihnen sogar sehr kritisch. Dies zeigt der Schuldenreport 2024 von erlassjahr.de und Misereor, der heute im Vorfeld der Frühjahrstagung von IWF und Weltbank veröffentlicht wurde.

 

„In 45 Staaten fließen mehr als 15 Prozent der Staatseinnahmen in den Schuldendienst“, erklärt Kristina Rehbein, Politische Koordinatorin des deutschen Entschuldungsbündnisses erlassjahr.de. Pro Tag seien dies mehr als eine Milliarde US-Dollar – so viel wie noch nie. „Unsere Untersuchungen zeigen, dass viele Länder im Globalen Süden deshalb buchstäblich mit dem Rücken zur Wand stehen“, so Rehbein weiter. Dringend notwendige Investitionen in Bildung, Gesundheit und Klimaschutz seien durch den erdrückenden Schuldendienst massiv erschwert. „In Zeiten hoher globaler Zinsen können viele kritisch verschuldete Staaten den hohen Schuldendienst nur noch leisten, wenn sie dafür an anderen Stellen stark einsparen“, mahnt Rehbein.

Der Schuldenreport, der jährlich vom deutschen Entschuldungsbündnis erlassjahr.de und Misereor herausgegeben wird, analysiert jeweils aktuell die Verschuldungssituation von Ländern im Globalen Süden sowie die Rolle Deutschlands in der internationalen Entschuldungspolitik.

Der aktuelle Schuldenreport mit detaillierten Ergebnissen zur Verschuldungssituation der untersuchten Länder sowie weitere Materialien stehen ab Dienstag, 9. April 2024, 10 Uhr zum Download bereit: https://erlassjahr.de/produkt/schuldenreport-2024/


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