Versicherungen: Regierung steckt hinter Nord-Stream-Sabotage

Zwei Londoner Versicherungen wollen für die Schäden nicht aufkommen. Die Sprengung könne «nur von einer Regierung» verursacht sein, schreibt Martine Frei
Veröffentlicht: 3. May 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 3. May 2024

Vor rund einem Monat reichte die in Zug ansässige «Nord Stream AG» Klage gegen ihre Versicherer ein. Die «Nord Stream AG» wollte den Schaden der versicherten Pipeline entschädigt erhalten. Es geht um eine Streitsumme von über 400 Millionen US-Dollar.

Doch die Versicherer «Lloyd’s» und «Arch» wollen nicht zahlen. Ihre Begründung: Hinter der Sprengung von Nord Stream 2 im September 2022 stehe eine Regierung.

«Die Beklagten berufen sich unter anderem auf die Tatsache, dass der Explosionsschaden nur von einer Regierung oder auf deren Befehl hin verursacht werden konnte (oder zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit verursacht wurde)», berichtet «Scheer Post».

Die Sabotage hänge folglich direkt oder indirekt mit dem militärischen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zusammen. Die Folgen kriegerischer Auseinandersetzungen seien aber von der Versicherungshaftung ausgeschlossen, argumentieren Lloyd’s und Arch.

Damit widersprechen die Versicherer der Version, welche die «Washington Post» und weitere Medien kolportierten: Dass es sich bei dem Anschlag auf die Pipeline um ein privates ukrainisches Sprengkommando gehandelt habe.