Norwegen will als erstes Land weltweit vor seiner Küste Manganknollen abbauen.

Der Abbau gilt als Umweltkatastrophe und Bedrohung für Arten der Tiefsee - verspricht aber günstige Autobatterien.
Veröffentlicht: 29. Jan 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 29. Jan 2024

Das soll sich nun ändern. Norwegen hat Anfang Januar als erstes Land weltweit den Tiefseebergbau vor seiner Küste erlaubt. Das berichtet Netzpolitik. Umweltschützer und Forschende zeigen sich entsetzt über die Entscheidung. Sie kritisieren, dass der Tiefseebergbau in erster Linie den Interessen von Konzernen diene und dramatische ökologische Folgen hätte. Gleichzeitig sei unklar, ob es der Knollen künftig überhaupt noch bedarf, da bereits an umweltschonenderen Batterien geforscht werde.

Über das Ökosystem in der Tiefsee ist relativ wenig bekannt. Sicher aber ist, dass aufgrund der dort vorherrschenden extremen Bedingungen alle Lebensprozesse erheblich langsamer ablaufen als etwa an Land und die Lebensformen dort eng mit dem Meeresboden verbunden sind. Entsprechend alt – mitunter mehrere Millionen Jahre – sind die kartoffel- bis salatgroßen Manganknollen. Sie bestehen, wie der Name sagt, vor allem aus Mangan, aber auch aus Eisen, Nickel, Kupfer, Titan und Kobalt.

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