Jemen: 4,5 Millionen Kinder können keine Schule besuchen

Neun Jahre nach Ausbruch des Bürgerkrieges im Jemen kommt zur humanitären Krise eine Bildungskrise, die den Menschen jegliche Zukunftschancen raubt.
Veröffentlicht: 25. Mar 2024 - Zuletzt Aktualisiert: 25. Mar 2024

Das zeigt der neue Bericht "Hanging in the Balance" der Kinderrechtsorganisation Save the Children. Zwei von fünf Kindern - 4,5 Millionen der 10,7 Millionen schulpflichtigen Mädchen und Jungen - können nicht zur Schule gehen, weil ihre Familien zu arm sind. Bei vertriebenen Kindern ist die Wahrscheinlichkeit doppelt so hoch, dass sie ihre Schulausbildung abbrechen müssen.

Trotz des 2022 vereinbarten Waffenstillstands leiden die Menschen im Jemen bis heute unter einer der schlimmsten humanitären Krisen weltweit. Viele Kinder unter fünf Jahren sind akut mangelernährt oder sterben aufgrund der schlechten Gesundheitsversorgung an vermeidbaren Krankheiten. Die Wirtschaft liegt am Boden; zwei Drittel der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Tausende Schulen sind zerstört. 4,5 Millionen Jemenit*innen leben in ihrem eigenen Land auf der Flucht.

Der aktuelle Bericht zeigt, wie sehr Armut die Bildungschancen der jungen Generation zunichtemacht. Ein Drittel der befragten Familien gab an, dass mindestens ein Kind in den vergangenen zwei Jahren die Schule verlassen musste. Die Schulgebühren und die Kosten für Bücher machen Bildung unerschwinglich. 20 Prozent erklärten, sich diese nicht leisten zu können. Mehr als 40 Prozent nannten die Notwendigkeit, dass Kinder zum Familieneinkommen beitragen müssen, als Hauptgrund für den Schulabbruch.