Chapeau! für Angela Iaderosa

Coaching für Eltern, Kinder und Lehrerinnen: Das Lehrernetzwerk bietet neu Hilfe zur Selbsthilfe an. Angela Iaderosa, Coach und Lerntherapeutin, baut das Angebot aus.

«Es gibt Lösungen innerhalb des bestehenden Schulsystems, betont Angela Iaderosa vom Lehrernetztwerk. (Bild: zvg)

Sie steht mitten im Leben, ist selbständiger Coach für Persönlichkeitsentwicklung sowie Lerncoach, hat schon viele Menschen unterstützt, einen Lernort für Homeschooler geführt, brennt für Bildungsfragen und ist Vorstandsmitglied des Lehrernetzwerks Schweiz: Angela Iaderosa, 49. 

Mit Angela Iaderosa beschreitet das Schweizerische Lehrernetzwerk (LNCH) neue Wege. Der während der Coronazeit entstandene alternative Verein für Lehrer und Eltern war rasch auf über 5000 Mitglieder angewachsen. Spender und Mitglieder unterstützten Lehrerinnen und Privatpersonen, die unter anderem gegen die Maskenpflicht oder die Zertifikatspflicht an Unis vor die Gerichte zogen. Nach dem Peak der menschenverachtenden Massnahmen beschloss das LNCH eine starke Kraft in der Bildungslandschaft zu bleiben. Ein neues Standbein ist das von Angela Iaderosa koordinierte Coaching-Angebot, das sich an Lehrpersonen, Schulleiter, Eltern und Kinder richtet. 

Noch befindet sich das Coaching-Netzwerk im Aufbau, denn Angela Iaderosa möchte «Coaches weiterempfehlen können, die unseren Werten entsprechen». Für diese handverlesene Auswahl sind Einzelgespräche mit den Fachpersonen nötig. Werte, das sind einmal jene, für die das LNCH steht: keine kinderverachtenden Massnahmen, aber auch keine unnötigen ADHS-Abklärungen zum Beispiel. Auch Geschlechtsveränderungen und Märchenstunden mit Transmenschen für Kleinkinder gehören nicht auf die Wunschliste des Lehrernetzwerks. LNCH-Coaches könnten Väter und Mütter unter anderem auch an Elterngespräche begleiten, um deren Anliegen Nachdruck zu verleihen oder aber auch Lehrpersonen zur Seite stehen bei herausfordernden Fällen. Die Coaches sollen also Unterstützer sein für Eltern sowie für die Schule.

Auch viele Homeschooler haben in den letzten Jahren Hilfe beim LNCH gesucht. Für Angela Iaderosa, die ihre zehnjährige Tochter selber zuhause unterrichtet, ist Homeschooling aber nicht in jedem Fall die Lösung der grossen Probleme in der Bildungslandschaft. Angela Iaderosa: «Ich habe teilweise einen regelrechten Hass auf die öffentliche Schule erlebt seitens gewisser Eltern. Sie haben die Coronamassnahmen als willkommenen Anlass genommen, ihre Kinder endlich da herauszunehmen.» 

Diese Generalabsage an die öffentliche Bildung unterstützt die ausgebildete Lerntherapeutin keineswegs: «Im Gegenteil, ich bin überzeugt, dass man als Eltern seine Pflichten bezüglich der Bildung seiner Kinder tragen muss und die Verantwortung nicht einfach dem Schulsystem abgeben kann. Wie, dass es für Lehrperson und Schulleiter im jetzigen Schulsystem Möglichkeiten gibt, Raum für Freiheit und Kreativität zu schaffen.»

Dazu gehört für Angela Iaderosa als zertifizierte Feng Shui Expertin auch die Raumgestaltung: «Ich konnte Eltern schon mit kleinen Hinweisen helfen, für ihr Kind zuhause eine idealere Lernumgebung zu schaffen.» Zum Beispiel riet sie einer Familie, die rote Wandfarbe im Kinderzimmer überstreichen zu lassen. Rot kann wütend machen, sorgt für Ablenkung und ist aktivierend. Was in einem Kinderzimmer für das Lernen noch für die dringend notwendige Ruhe beim Schlafen hilfreich ist. Nach diesem kleinen Eingriff konnte das Kind seine Hausaufgaben ruhig und selbständiger erledigen. Angela Iaderosa: «Gleiches ist auch in einem Schulzimmer möglich. Schon kleinste Anpassungen des Lernumfeldes können Wunder bezüglich Konzentration und Motivation bewirken.» Um noch besser Lösungen in Raumgestaltung anbieten zu können, hat Angela Iaderosa nebst der abgeschlossenen Feng Shui Ausbildung, ein Studium in Interior Design in Angriff genommen.

Für die Coaches, die zukünftig Aufträge vom LNCH erhalten werden, spielen nicht die Ausbildung, nicht die «Papiere» die grösste Rolle, erklärt Angela Iaderosa. Wichtig ist wie gesagt, dass sie die richtige Einstellung zum Bildungswesen und dem Lernen im Allgemeinen haben, aber auch, dass sie mit Herz für die Sache und lösungsorientiert arbeiten. Angela Iaderosa: «Ich suche keine Fachpersonen, die Kind und Eltern jahrelang begleiten wollen.» Iaderosas Grundsatz ist «Hilfe zur Selbsthilfe». Schulleitern, Eltern und Lehrer sollen dank des Coaching rasch ihre eigenen Ressourcen wieder sprudeln lassen können.

Auch wenn noch nicht alle Details geklärt sind – Interessenten können sich jetzt bereits beim Lehrernetzwerk Schweiz für ein Coaching melden. Und tatsächlich erreichen Angela Iaderosa bereits jetzt, vor dem offiziellen Start mehrere Anfragen pro Woche. Auch nimmt Angela Iaderosa jetzt bereits Bewerbungen und Angebote von interessierten Coaches, welche mit dem LNCH zusammen arbeiten wollen, entgegen.

In den nächsten Monaten wird der LNCH-Vorstand entscheiden, inwiefern der Verein das Coaching-Angebot mitfinanzieren wird. Angedacht sei, so Angela Iaderosa, dass der LNCH die Kosten des Erstgesprächs übernimmt. Aber auch Familien, die ein Coaching dringend nötig haben, sich dieses aber finanziell nicht leisten können, soll nach Möglichkeit unter die Arme gegriffen werden.

Eltern, Lehrpersonen sowie Coaches melden sich hier bei Angela Iaderosa.

Im Zeitpunkt bisher zum Lehrernetzwerk erschienen: 

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