Der dritte Film zur Décroissance

Mit «changer, et changer le monde» beendet der französische Filmemacher Jean-Claude Decourt seine in Eigenproduktion erarbeitete, dreiteilige Dokumentations-Serie zur Décroissance-Bewegung. Der im November 2010 erschienene Film vertieft die ersten zwei Dokus («réflexions», «autres réflexion et pas de côté») und wirft Fragen zu unseren Ängsten, unseren Mängeln, der Entfremdung unseres Lebens sowie dem omnipräsenten Herrschaftssystem auf. Decourt lässt seine InterviewpartnerInnen (u.a. Psychoanalytiker Miguel, Psychotherapeutin Lydia Müller und Anthropologin Sabine Rabourdin) das vorherrschende kapitalistische, neoliberale System und seine Absurditäten analysieren, lässt Décroissance-SympathisantInnen Zitate z.B. von Gandhi, Einstein oder Boris Vian lesen, und kreiert dabei eine dichte (zu dichte?) Anhäufung von Ideen der wachstumskritischen Décroissance-Bewegung. ZeitgenossInnen, die sich des Irrwegs schon bewusst sind, öffnet der Film wenig Türen. Die präsentierte Alternative ist vage: seinen eigenen Lebensstil hinterfragen und verändern; das greift etwas kurz. Alles in allem ein mit wenig Mitteln gut produzierter Film, der der Bewegung in Frankreich aber auch andernorts Form und Diffusionskraft verleihen wird. 
  

Jean-Claude Decourt: Changer, et changer le monde. Der 83 Minuten lange Film (Sprache: Französisch, ohne Untertitel) kann unter www.utopimages.org für 20 Euro plus Porto (für die Schweiz 8 Euro), die dreiteilige Dokumentationsserie für 50 Euro inkl. Porto bestellt werden.

Die Décroissance-Bewegung in der Schweiz: www.decroissance-bern.ch

Mehr zum Thema «Wachstumsfalle» im neuen Zeitpunkt 112 «Downsizing»:
http://www.zeitpunkt.ch/archiv/2011/112-downsizing-wege-aus-der-wachstumsfalle.html