Bankenrettung: Belohnung für schlechte Investoren

Wohin fliesst das Geld der Bankrettung? Mit dieser einfachen Frage und einem kleinen Kamerateam tourte der deutsche Journalist Harald Schumann vom Berliner «Tagesspiegel» durch Europa. Er nahm Augenschein in den Krisenregionen Irlands und Spaniens und befragte Finanzminister, Banker, Parlamentsdabgeordnete, Wirtschaftsprofessoren, Anwälte, Aktivisten, einen EU-Kommissar und einen Direktor der Europäischen Zentralbank. Er erhielt zwar keine schlüssige Antwort, aber eine Menge Indizien und die weisen in eine einzige Richtung: Das Geld, für das Irland und Spanien bluten und Steuerzahler in Deutschland schuften, fliesst in die Taschen von Investoren, die von der Gier zu schlechten Investments verleitet wurden und von denen die Politiker behaupten, sie seien systemrelevant. Ob das stimmt, ist mehr als fraglich. Die überproportional grossen isländischen Banken waren für das kleine Land auch systemrelevant. Trotzdem liess der Staat sie pleite gehen, sicherte den für Wirtschaft und Bürger tatsächlich systemrelevanten Zahlungsverkehr und war schon nach kurzer Zeit wieder auf dem Weg der Besserung.

Harald Schumann geht erfrischend unkonventionell zu Werk, stellt einfache Fragen, hakt nach und lässt, wenn es nicht anders geht, die entlarvenden «Antworten» von Finanzminister Schäuble oder des spanischen EU-Kommissars für Wettbewerb Joaquín Almunia im Raum stehen. Der Zuschauer darf selber zum Schluss kommen: Hier wird uns ganz schön was vorgegaukelt.
Der Film «Staatsgeheimnis Bankenrettung» wurde am 26. Februar von Arte ausgestrahlt und hat sich auf youtube bereits zu einem heimlichen Renner entwickelt. Sehenswert!


Arte: http://videos.arte.tv/de/videos/staatsgeheimnis-bankenrettung--7340782.html
Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=Du7moCxj-Do