Die Dankbarkeit als Weg des Glücklichseins

Trotz Zukunftsängsten geht es uns besser, als wir denken.

(Bild: John Hain /pixabay.com)

Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.
 (Francis Bacon)

Auch wenn sich die Zeiten gerade ändern, können wir immer noch sagen, dass wir hier im globalen Norden das «Glück» haben, in einer absoluten Überflussgesellschaft zu leben. Trotz dieser Tatsache erlebe ich selten, dass Menschen sich über diesen Überfluss freuen oder gar von Herzen glücklich darüber sind.

Eher ist das Gefühl des Mangels und die daraus folgende Konsequenz des »Immer-Mehr-Haben-Wollen» bei uns zur Normalität geworden (Dagobert Duck-Syndrom?). Eher wird geklagt, als dass die Dankbarkeit für das, was da ist und was uns geschenkt wird, zum Ausdruck gebracht wird. Natürlich gibt es auch immer wieder Momente der Dankbarkeit, aber diese ist im Alltag meist nicht die Grundlage unseres Handelns.

Die Kogi-Indianer z.B. sind dankbar für jeden Atemzug, für jeden Schluck Wasser und für jede Kartoffel. Sie geben dafür gedanklich und materiell etwas an die Erde zurück und sorgen so für Ausgleich. Dies beruht auf einem völlig anderen Verständnis vom Leben, von Mutter Erde und der ganzen Schöpfung. Ist bei uns noch jemand wirklich dauerhaft dankbar für die Luft, die er atmet? Für die Kogi-Indianer ist Dankbarkeit Normalität und sie gehört zu ihrem täglichen Tun.

Auch du kannst die Dankbarkeit wieder in dein Leben integrieren, indem du vielleicht zu jedem Tagesabschluss zehn Dinge aufzählst, die gut für dich waren und sind, und für die du dankbar sein kannst. Dazu gehören auch die einfachsten Dinge wie: ein Dach über dem Kopf zu haben, ausreichend Nahrung inklusive Wasser zu bekommen, frische Luft atmen zu dürfen, eine nette Begegnung mit freundlichen Menschen, und so weiter und so fort.

Und vielleicht gefällt dir der Gedanke, aus dieser Dankbarkeit heraus, jeden Tag einem anderen Menschen oder auch für die Mitwelt irgend etwas Gutes zu tun? Z.B. jeden Tag eine kleine Summe Geld zu verschenken, oder ein Stück Müll von der Strasse aufzuheben. Es gibt tausenderlei Dinge, die dir und anderen «gut» tun.

Der fortschreitende Paradigmenwechsel bringt auch die Chance eines Bewusstseinswechsel für jeden von uns mit sich. Die Kraft deiner positiven Gedanken bringt dich in eine andere Wirklichkeit. Das daraus erfolgende achtsame Handeln, z.B. im Umgang mit anderen Menschen und Mutter Erde, hilft uns, eine neue Welt aufzubauen. Eine Welt für die eine Menschheitsfamilie. Eine Welt jenseits des Patriarchats mit seinem Besitz- und Machtstreben und dem Drang nach Herrschaft. Vielleicht nehmt ihr euch mal die Zeit, euch mit der Vision der «Charta der Demokratiekonferenz» beschäftigen? Darin findet ihr Anregungen für den Aufbau einer humanen Welt ohne Krieg, in Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.

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Eva Maria Gent (*1951) lebt in Kassel und ist Heilpraktikerin und Homöopathin. Sie ist Ko-Vorsitzende der «Gesellschaft in Balance e.V.», die die «Charta Demokratiekonferenz» entwickelt hat. eva-maria-gent.de