Energieeffizienz: Der Rückstoss ist umfassend

Ein sparsamer Kühlschrank stoppt die Klimaerwärmung nicht, weil wir mit dem eingesparten Geld einen neuen Fernseher kaufen. Das sagt eine Studie des amerikanischen Umwelt-Thinktank Breakthrough Institute, selbstverständlich nicht so anschaulich, dafür aber abstrakter und weitreichender: Was mit effizienter Technik eingespart wird, macht der Rebound-Effekt, der Rückstoss, wett, denn er ist umfassender als gemeinhin angenommen. Längst sind Beispiele bekannt, da Städte sich dermassen über ihre genügsame Weihnachtsbeleuchtung freuten, dass sie sie gleich während des ganzen Winters einsetzten. Der Wissenschaftler Jeffrey Tsao hat mit Kollegen errechnet, dass jegliche Energie, die seit 1700 durch Beleuchtungstechnik eingespart, durch mehr Beleuchtung aufgezehrt worden ist. Weniger bekannt als der Rebound der Konsumenten ist der Rebound der Produzenten: Wer am ersten Tag mit weniger Energie gleich viele Kühlschränke produziert, produziert am zweiten Tag einfach mehr Kühlschränke. Der Kunde ist daher nicht so mächtig, wie häufig behauptet. Wenn Anbieter untertänigst erklären, der Kunde sei König, ziehen sich aus der Verantwortung. Umweltzerstörung wird dann zur Pflichterfüllung – angeblich auf Befehl des Königs.



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