Solarmütter erhellen tansanianische Dörfer

Das Gute von Ute

Bis vor kurzem herrschte im südtansanianischen Chekeleni nach Sonnenuntergang Dunkelheit. Doch inzwischen dringt Licht aus vielen Hütten. Im Schein von Solarlampen machen Kinder ihre Hausaufgaben, Frauen bereiten das Abendessen zu. Mindestens 200 Haushalte verfügen über eine eigene Mini-Solaranlage. Das ist den sogenannten «Solarmüttern» zu verdanken.
25 Mütter und Großmütter wurden am «Barefoot College» in Tilonia im indischen Bundesstaat Rajasthan zu Solaringenieurinnen ausgebildet. Obwohl sie Analphabetinnen sind, haben sie gelernt, wie man Solaranlagen installiert, anschliesst und wartet. Das Schulungsprogramm, an dem sie teilnahmen, ist Teil der 2011 gestarteten Initiative «Ländliche Frauen erhellen Afrika», ein Partnerschaftsprojekt von UN Women und dem Barefoot College. Nach einem sechsmonatigen Lehrgang kehrten die Frauen in ihre Herkunftsdörfer zurück, statteten die Haushalte mit kleinen Solaranlagen aus und führen bei Bedarf Wartungsarbeiten durch. So verdienen die Solaringenieurinnen ein Zubrot, und die Familien mit Solaranlagen sparen monatlich Geld, Kerosin und Ladegebühren für ihre Handys.

Gesundheits- und Sicherheitsrisiken wurden reduziert, seit sich die Verwendung des hoch entflammbaren Kerosins erübrigt hat. Gut beleuchtete Häuser bedeuten auch mehr Sicherheit vor Gewalt. In den meisten Hauseingängen hängt eine Glühbirne, die Passantinnen in der Dunkelheit den Weg erhellt. Auch sonst wirkt sich das Solarprojekt positiv auf die Rolle der Frauen aus: Mindestens vier von neun Mitgliedern des Dorfenergiekomitees in Nitekela sind weiblich, auch den Vorsitz hält eine Frau. Ihnen allen kommt eine Vorbildfunktion zu. Das Projekt soll auf andere Regionen ausgeweitet werden.

04. Oktober 2014
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