MMS: ein umstrittenes Heilmittel

Ein Heilmittel, das gegen (beinahe) alles hilft – eine schöne, aber zugleich verdächtige Aussicht. Jim Humble, ehemaliger Ingenieur für Luftfahrtforschung, behauptet, ein ebensolches Präparat gefunden zu haben. Seiner Entdeckung gewiss, hat er es denn auch als Wundermittel bezeichnet: MMS – Miracle Mineral Supplement. «Es wurden schon tausende Menschen von Malaria, Aids, Krebs und vielen anderen Krankheien mit MMS geheilt», schreibt Maria Korner, eine Zeitpunkt-Leserin.

MMS ist ein Mineralpräparat, das billig und einfach herzustellen ist. Laut Humble entfernt es nach der Einnahme alle schädlichen Viren und Bakterien aus dem Körper. Er hat ein Buch geschrieben über Entdeckung des Mittels, die Anwendung und wissenschaftliche Tests.

Auf MMS ist Humble gestossen, ohne verbissen danach gesucht zu haben: In Südamerika war er mit einer Gruppe Goldsucher unterwegs, als einige der Männer unerwartet an Malaria erkrankten. Weit und breit waren weder Ärzte noch Medikamente zu finden. Keine andere Möglichkeit vor Augen, verabreichte ihnen Humble Wassserreinigungstropfen. Innerhalb weniger Stunden genasen sie. Danach reiste er nach Guyana, behandelte weitere Patienten und entwickelte das Präparat aus Natriumchlorit weiter. Zudem testete er es selber und liess es von Unabhängigen wissenschaftlich testen – mit erfolgreichen Ergebnissen, glaubt man Jim
Humbles Selbstdarstellung.

Natürlich ist ein solches Mittel umstritten. Guyanas Regierung hat die Anwendung bald verboten. Verschiedene amerikanische Pharmakonzerne hatten angedroht, ihre Medikamente nicht mehr an Krankenhäuser zu liefern, die MMS angewendet haben. Die Pharmakonzerne haben offensichtlich kein Interesse an einem billigen Allerweltsheilmittel.

MMS besteht aus «Natriumchlorit», das in Europa zwar einfach erhältlich ist, aber nicht zur inneren Anwendung freigegeben ist. Die Inhaltsstoffe wirken auf den ersten Blick gefährlich, weshalb auch daher Widerstand gegen das Medikament rührt. Chlor ist giftig für den menschlichen Körper, nicht aber das in MMS enthaltene Chlordioxid. Nach ungefähr zwölf Stunden im Körper wandelt es sich in normales Kochsalz um.

In dieser Zeit oder spätestens nach wiederholten Anwendungen heilt MMS Humble zufolge alle bakteriellen und viralen Krankheiten. Ohne Nebenwirkungen ist es ebenfalls nicht. Humble schreibt zwar, es greife keine nützlichen Zellen und Bakterien an, ein gewisses Unwohlsein bei der Genesung sei aber normal. MMS schmeckt unverdünnt anscheinend ekelhaft. Nicht bei jedem Menschen wirkt es gleich oder überhaupt und bei der Dosierung ist Vorsicht geboten. Bedenkt man jedoch die verheerenden Kosten und Nebenwirkungen herkömmlicher Malariatherapien, bleibt MMS vielversprechend.

Weitere Informationen:  www.jimhumblemms.de
24. September 2009
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