"Basler Appell" wird zu "Biorespect"

Dürfen GentechnikgegnerInnen auch Bioethik fordern?

Der Verein «Basler Appell gegen Gentechnologie» tut dies auf jeden Fall. Er wurde vor bald 30 Jahren gegründet, nach einem aufrüttelnden Kongress in Basel zur Gentechnik. Der abschliessende Appell von damals gab dem Verein den Namen.

Der «Basler Appell» kritisierte bald verschiedenste Bio-, Gen- und Fortpflanzungstechnologien; niemand sonst schien sich dieser Aufgabe anzunehmen. So fordert der Verein beispielsweise nicht nur, dass die Firma Sandoz keine gentechnischen Rinderwachstumshormone mehr herstellt, sondern äussert sich auch kritisch zur Forschung an menschlichen Föten – selbst wenn diese nicht zwingend mit Gentechnologie arbeitet.

Die Vereinsstatuten haben dieses breite Arbeitsfeld schon zu Beginn zugelassen; das Wort «Gentechnologie» im Namen führte aber häufig zu Missverständnissen, sogar intern. Die Geschäftsstelle hat deshalb in einem langwierigen Prozess einen neuen Namen gesucht – und gefunden: «Biorespect. Wir hinterfragen Biotechnik». Mit dem englischen Namen wurde auch das Schweizer Problem der Mehrsprachigkeit umschifft.

Und dafür steht «Biorespect»: «Neue Technologie darf nur akzeptiert werden, wenn die Natur und die Würde der von der Technologie betroffenen Lebewesen respektiert wird.» An einer ausserordentlichen Versammlung am 21. Januar haben die Mitglieder der Namensänderung zugestimmt.

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Mehr Informationen: www.baslerappell.ch (Die Website wird in den nächsten Wochen auf den neuen Namen angepasst.) Hinweis: Wer jetzt Mitglied wird bei «Biorespect», erhält als Geschenk das Buch «Jenseits der Blattränder. Eine Annäherung an Pflanzen», Hg. Florianne Koechlin.