Das Wissen der Außerirdischen

Europa im Klimawandel

Der Umgang mit Migration und Asyl zeigt, dass wir uns äußerst schwertun mit
dem Erkennen von globalen Zusammenhängen. Gegenwärtig schafft es Europa, der
reichste Kontinent nicht einmal Flüchtlinge im Promillebereich aufzunehmen.
Es stellt sich die Frage: "Wie wollen wir die Auswirkungen des Klimawandels
managen, wenn wir nicht einmal Kriegsflüchtlingen menschenwürdig helfen
wollen?"


In den letzten Jahrzehnten haben wir unglaubliche Wissensfortschritte in der
Wahrnehmung unseres Planeten Erde gemacht. Die Weltraumforschung half uns
zur weisen Erkenntnis: Es leben keine AusländerInnen auf unserem
Heimatplaneten!


Parallel dazu haben Messungen ergeben, dass sich durch unseren Lebensstil
die Erdatmosphäre erwärmt. Ob das Auto, der Kleiderschrank, das iPhone oder
Hühnernuggets, fast alle Alltagsprodukte sind ein Produkt der Nutzung
fossiler Energie und der Ausbeutung billiger Arbeitskräfte - irgendwo auf
unserem Planeten. Wir leben auf Kosten anderer ErdenbürgerInnen. Jeder weiß
das und keiner will es wahrhaben. (vgl. Filmtipp*)


Wir profitieren durch die globale Arbeitsteilung. Wir haben von Europa aus
den Planeten kolonialisiert, Jahrhunderte lang. Millionen sind aus Europa,
der "Wiege der Zivilisation", ausgewandert. Europa - das Wort hat seinen
Ursprung im Altgriechischen und wird mit "die Frau mit der weiten Sicht"
übersetzt. Gegenwärtig ist Europa bestenfalls kurzsichtig. Die Erde ist nun
vermessen und vernetzt: Der Globus ist globalisiert. Das hat aber noch kaum
jemand begriffen, wenn man sich die Reaktionsmuster der "Zivilisierten" zu
Gemüte führt. Vertrieben und geflüchtet, stehen tausende Flüchtlinge an den
Grenzen Europas. Geführt von der Blindheit der Populisten schotten wir uns
ab, als wäre Europa ein eigener Planet.


Walden Bello, Träger des alternativen Nobelpreises, dürfte Recht behalten,
wenn er behauptet, dass es noch zwei bis drei Jahrhunderte dauern wird, bis
die Menschheit ein globales demokratisches Bewusstsein erlangt.


Vielleicht hilft uns ein Gedankenexperiment: "Durch die Beobachtung unseres
Planeten Erde sind wir selbst nun zur ersten Generation von Außerirdischen
geworden. Wir können uns selbst beobachten. Nun liegt es an uns, zu zeigen,
was das Menschsein ausmacht!"

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Zum Klimabündnis: www.klimabuendnis.at


* Filmtipp: Statt Nahrung für die Region anzupflanzen, wird im großen Stil
für die Märkte der wohlhabenden Länder produziert. Die Filmdokumentation
LANDRAUB, die ab 18.September im Kino zu sehen ist, erzählt, was das mit uns
zu tun hat - zum Beispiel Plantagen für die Biosprit-Erzeugung.
Siehe: www.landraub.com