G8: umstrittene Hilfe für arme Bauern

Die G8-Staaten wollen Bauern in den ärmsten Ländern der Welt mit 20 Milliarden Dollar unter die Arme greifen. Das geht aus einer Erklärung hervor, die zum Abschluss des G8-Gipfels in L'Aquila veröffentlicht wurde.[1] Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat die Hilfe derweil äusserst scharf kritisiert. Was sich auf den ersten Blick gut anhöre, sei in Wirklichkeit eine Förderung multinationaler Konzerne, so Attac. Statt Nahrungsmittel in Hungergebiete zu liefern und so lokale Märkte kaputt zu machen, soll mit diesem Geld den Landwirten geholfen werden, die heimische Produktion anzukurbeln.

 Unklar ist, ob der Betrag, den sieben führenden Industrienationen und Russlands (G8) bereitstellen wollen, Geld ist oder aus bestehenden Töpfen stammt.[2] Zunächst war von gut zehn Milliarden Dollar Unterstützung die Rede.

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat die Beschlüsse des G8-Gipfels in Italien als unzureichend und widersprüchlich kritisiert.[3] Einerseits drängten die reichen Staaten auf eine Öffnung der Landwirtschaftsmärkte in Entwicklungsländern zugunsten grosser Agrarkonzerne, zugleich würden sie aber Krokodilstränen über die weltweite Hungerkrise und das Schicksal der Kleinbauern vergiessen, rügte Attac.

Quelle: Schweizer Fernsehen
Ganzer Text:
http://tagesschau.sf.tv/supplynet/companies/sf/eigene_objekte/sf_tagesschau/nachrichten/archiv/2009/07/10/international/20_milliarden_dollar_fuer_arme_bauern

[1] G8: 20 Milliarden Dollar gegen den Hunger
http://www.epo.de/?option=com_content&view=article&id=5196&catid=99

[2] Oxfam fordert 25 Mrd. US-Dollar jährlich zur Hungerbekämpfung
http://pressemitteilungen.epo.de/?p=2750

[3] Attac: Drängen auf Doha-Runde entlarvt Krokodilstränen über Hungerkrise
http://www.attac.de/aktuell/nog8/pressemitteilungen/
13. Juli 2009
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