Fischhunger hinterlässt Meereswüste

Wir essen zuviel Fisch. Ein Bericht von Villy Christensen vom Fischereizentrum der University of British Columbia führt uns einmal mehr vor Augen, wie unser Appetit auf Fisch die Ozeane aus dem Gleichgewicht bringt: «Die Meere verkommen zunehmend zu Farmen der Aquakulturindustrie.» Was sie hinterlässt, ist eine artenarme Meereswüste.

Christensen analysierte mit seinem Team rund tausend Schätzungen zur Fisch-Biomasse seit 1880. Er kam zum Ergebnis, dass sich der Bestand der grossen Raubfische wie  Dorsch, Thunfisch oder Zakenbarsche, im vergangenen Jahrhundert um zwei Drittel verringerte. Das Fehlen der grössten Fische macht in Folge das ganze System verletzlich.

Auch die Bestände vieler kleinerer Arten sind gemäss Christensen von der Überfischung betroffen. Sie werden hauptsächlich zu Mehl oder Öl verarbeitet und an Zuchttiere wie Lachse, Garnelen oder Pangasius verfüttert. Der WWF-Meeresexperte Axel Hein rät: «Die beste Wahl beim Fischkauf ist immer der heimische Fisch aus Bio-Zucht, da hier nur zertifiziert nachhaltiges Futter verwendet wird und Transportwege minimal sind.» Und der schweizer Verein fair-fish meint: «Einmal Fisch im Monat - mehr gibt‘s nicht.» Wobei keinmal noch besser sei als einmal.