Beförderung ins Unglück

Rasche Aufstiege sind ungesund. Wer in Saas Fee innerhalb weniger Minuten mit der Bergbahn auf den Allalin-Gletscher gefahren ist, kennt das Gefühl: Ohrendruck, Atemnot, Schwindel. Was für den physischen Aufstieg gilt, ist auch für den beruflichen relevant. Jedoch beeinträchtigen sie eher die psychische Gesundheit, wie eine Untersuchungen des Wirtschaftspsychologen Christopher Boyce zeigen. «Beförderungen drücken aufs Gemüt», sagt er. Nach einem Karrieresprung nahm die geistige Gesundheit der 1000 untersuchten Briten im Durchschnitt ab. Ersten Hochgefühlen folgten nicht selten Zweifel, Stress und Angst, den erhöhten Erwartungen nicht gewachsen zu sein. Besonders betroffen waren Angestellte, die gleich mehrere Sprossen der Karriereleiter übersprungen hatten. Sie wurden solange befördert, bis sie ihre Aufgabe überforderte. Boyce’ Studie bestätigt das «Peter Prinzip», das lautet: «In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen.» Die einzige Einschränkung: Die Hierarchie muss hoch genug sein.

 
Weitere Informationen:
Christopher J. Boyce: Do people become healthier after being promoted?
https://editorialexpress.com/cgi-bin/conference/download.cgi?db_name=res2009&paper_id=523
18. November 2009
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