«Beziehungen sind der Nährboden für persönliches Wachstum»

Über die Paar- oder Liebesbeziehung hinaus gibt es noch viele andere Arten von Beziehungen.

Beziehungen prägen unsere Erfahrungen, unsere Entwicklung, unser Wohlbefinden und letzten Endes auch unser Bewusstsein. Foto: Anna Shvets

Beziehungen entstehen grundsätzlich überall dort, wo Menschen miteinander in Interaktion treten, z.B. in Freundschaften, zwischen Lehrern und Schülern, mit Arbeitskollegen oder Geschäftspartnern, v.a.m. und vor allem natürlich in Familien.

Beziehungen sind ein grundlegender Bestandteil unseres sozialen Miteinanders; sie prägen unsere Erfahrungen, unsere Entwicklung, unser Wohlbefinden und letzten Endes auch unser Bewusstsein. Und Beziehungen können gut sein oder auch schlecht.

Die Grundlage der Psychotherapeutin Virginia Satir für ihre Arbeit mit Menschen war folgende Erkenntnis:

Ich glaube daran, dass das grösste Geschenk, das ich von jemandem empfangen kann, ist, gesehen, gehört, verstanden und berührt zu werden. Das grösste Geschenk, das ich geben kann, ist, den anderen zu sehen, zu hören, zu verstehen und zu berühren. Wenn dies geschieht, entsteht Beziehung.

Ihr Arbeitsfeld lag vor allem im Bereich der Beziehungen in Familien. Diese gegenseitigen Geschenke sind allerdings auch wichtig für jede andere Form der Beziehung, z.B. auch in den sogenannten Wahlfamilien, bzw. den immer zahlreicher werdenden Lebensgemeinschaften. Es sind Geschenke, die wir für den inneren und äusseren Frieden immer wieder brauchen – das gilt nicht nur im Kleinen, sondern sie sind auch besonders bedeutsam für den grossen Frieden in der Welt!

Wie in jeder Familie entstehen auch in den Wahlfamilien Konflikte, die hier oft einfach damit zusammenhängen, dass man sich vielleicht noch nicht so gut kennt und erst mal kennenlernen muss; dass man dadurch Aussagen leichter fehlinterpretiert und weil man vielleicht nicht wirklich zugehört und nicht weiter nachgefragt hat. Deshalb ist es gerade bei persönlichen Konflikten ausserordentlich wichtig, dass man dranbleibt und miteinander spricht.

Zusammen

 

In den Leitlinien unserer Gemeinschaft haben wir z.B. zur Bearbeitung von Konflikten folgende Vorgabe:

Bei persönlichen Konflikten schlafe ich erst mal eine Nacht darüber. Danach spreche ich die Konflikte, die ich mit einem Mitbewohner oder einer Mitbewohnerin habe, direkt unter vier Augen an. Ich nehme die Probleme des anderen ernst. Bei Konflikten mit Mitbewohner:innen, die wir nicht untereinander lösen können, bitte ich Personen meines Vertrauens um Unterstützung und/oder nehme eine externe Mediation in Anspruch. 

Manchmal können persönliche Konflikte durch unterschiedliche Meinungen zur Parteibildung und letztlich Spaltung der Gruppe führen. Deshalb sollten als Ausweg möglichst zeitnah alle Mitglieder der Gemeinschaft zu einer allgemeinen Aussprache zusammenkommen.

Der erste Schritt in einem solchen Plenum ist eine Befindlichkeitsrunde, in der jeder seine Sichtweise und seine Betroffenheit über den Konflikt offen und ehrlich ausspricht – während alle anderen aufmerksam zuhören, ohne zu unterbrechen oder zu kommentieren; nur Verständnisfragen sind zulässig.

Manchmal werden allein durch solche Runden Unstimmigkeiten beseitigt: auf der einen Seite durch einfache Benennung des Konfliktes – endlich kann ich aussprechen, was mich bedrückt; auf der anderen Seite durch aufmerksames Zuhören vielleicht zu mehr Verständnis für die andere Meinung kommen.

Bei weiterem Unbehagen zwischen den Parteien wird ein erneutes Zusammentreffen vereinbart; zur Unterstützung wird eine erfahrene externe Mediatorin dazu gebeten. Was bei all dem die wichtigste Voraussetzung ist: Dein Wille zu Verständnis, Vergebung und Versöhnung, damit deine Beziehungen zum Nährboden deines persönlichen Wachstums werden können.

Zum besseren Verständnis, wie wichtig dafür das Miteinander-Redens ist, empfehle ich noch mal das Gespräch von Claudine Nierth (Mehr Demokratie e.V.) bei «Hotel Matze». Es ist lang (2Std.), aber es lohnt sich sehr es (auch wiederholt) anzuhören.

Heute erinnere ich an dieser Stelle wieder an die gemeinsame Friedensmeditation um 21 Uhr: Lass Deine Gedanken zur Ruhe kommen. Wem kannst Du vergeben? Und vor allem: Vergib dir selbst! Schliesse mit dir selbst Frieden! Und schicke Deine Friedensgedanken, gemeinsam mit vielen anderen Gleichdenkenden ins Feld der Liebe. Das Feld der Liebe und des Friedens wird dadurch immer grösser und wirkmächtiger. So kommt der Frieden in die Welt.

Danke für Deinen Willen zum Frieden!

Eva-Maria

Eva-Maria Gent
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www.eva-maria-gent.de

www.gesellschaft-in-balance.de
www.charta-demokratiekonferenz.org


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08. April 2024
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