Eine mutige Frau widerstetzt sich den Multis

«Für mein Volk bedeutet der Wald Leben», sagt Aleta Baun, eine in Westtimor lebende Angehörige des indigenen Mollo-Volkes. «Die Bäume sind wie die Poren unserer Haut, die Gewässer wie das Blut, das durch uns hindurchfliesst. Der Wald ist unsere Mutter.» Die Preisträgerin des Goldman-Umweltpreises von 2013 vertritt eine von armen Frauen geführte internationale Umweltschutzbewegung.


In den 1980er Jahren suchten Unternehmen im Mutis-Gebirge nach Marmor. Sie beschafften sich Genehmigungen der lokalen Behörden, fällten Bäume und begannen mit Förderarbeiten, die zur Verschmutzung der Flüsse führten. DorfbewohnerInnen stromabwärts bekamen die negativen Folgen direkt zu spüren und sprachen von einem Anschlag auf ihre Lebensweise. Deshalb machten sich Aleta Baun und drei andere indigene Mollo-Frauen zu Fuss in entlegene Dörfer auf, um die Menschen über die ökologischen Auswirkungen zu unterrichten.


Viele Jahre lang führte Aleta Baun den Widerstand der Mollo gegen die Zerstörung ihrer Wälder an. Für sie sind die Wälder heilig. Die Bewegung gipfelte in einer friedlichen «Besetzung» eines umstrittenen Berges. Aleta Baun liess sich mit 150 Frauen dort nieder, gemeinsam webten sie Tücher. «Wir wollten den Unternehmen damit klarmachen, dass sie uns unsere Kleider rauben, indem sie unsere Bäume niederschlagen und den Berg in seiner Nacktheit zurücklassen.» Ein Jahr später sahen sich die Bergbaufirmen gezwungen, ihre Operationen an vier Stellen innerhalb des Mollo-Territoriums einzustellen. Am Ende wurde das gesamte Unternehmen aufgegeben.
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