Wunderheilmittel mit drastischen Folgen

Kernkraft soll das Weltklima retten – mit 1'300 neuen Atomkraftwerken. Diese bringen auch neue Atombomben, Massen von Atommüll und steigende Sicherheitsrisiken für unzählige kommende Generationen.

Wenn die klimaverändernden Treibhausgase bis 2050 halbiert werden sollen, dann brauchen wir weltweit 1’300 Atomkraftwerke – forderte vor wenigen Tagen die Internationale Energieagentur in Paris. Das aber heisst: der heutige Park von 440 Atommeilern müsste nochmals verdreifacht werden. Kann Kernkraft tatsächlich das Weltklima retten?
Heute weiss kein einziger seriöser Wissenschaftler wo und wie Atommüll je entsorgt werden könnte. Wir wissen nur, dass stark radioaktiver Atommüll mindestens 100’000 Jahre gefährlich strahlt. Ein größerer Frevel gegenüber der Schöpfung und gegenüber künftigen Generationen ist kaum denkbar.

Hinzu kommt, dass jedes AKW ein unkalkulierbares Restrisiko in sich birgt. Wir wissen spätestens seit Harrisburg und Tschernobyl, dass es kein einziges 100 Prozent sicheres Atomkraftwerk gibt. Atomares Restrisiko ist jenes Risiko, das uns jeden Tag den Rest geben kann! Kritiker der neuesten Forderung der Internationalen Energieagentur verweisen neben den Sicherheitsrisiken auf zwei weitere Gefahren: Wenn immer mehr Länder immer mehr Atomkraftwerke bauen, haben immer mehr Länder die Möglichkeit Atombomben zu bauen und das Risiko eines Terroranschlags auf ein AKW wird immer grössser. Klimafreundliche Energiequellen gibt es genug: Sonne Windkraft, Wasserkraft, Erdwärme, Bioenergie und Meeresenergie.

Publizist Franz Alt auf Sonnenseite