Die Migros handelt auch mit Firmen
Verzettelt man sich bei den vielen An- und Verkäufen?

Die Migros handelt nicht nur mit Lebensmitteln, sondern auch mit Firmen – Ankauf und Verkauf. Besonders aktiv waren dabei Regionalgenossenschaften und Migros-Tochterfirmen. Die Migros Aare kaufte beispielsweise 2021 die Transport- und Entsorgungsfirma Kilcher im unteren Emmental . Der damalige Migros-Aare-Chef Anton Gäumann sagte bei der Übernahme: «Die Anlagen und Fahrzeuge der Kilcher-Transporte (…) ergänzen und verstärken unser bestehendes Logistik-Netzwerk sehr gut.» Und der Kilcher-Chef hielt fest: «Wir gingen bewusst auf die Suche nach einem neuen Eigentümer, der eine langfristige Weiterführung des Betriebs gewährleistet.»

Aber «langfristig» hielt die Migros Aare an dem Betrieb nicht fest. Ende 2024 verkaufte die Migros Aare die Firma wieder – und zwar an die Familie Kilcher. Der neue Migros-Aare-Chef Reto Sopranetti zeigte sich überzeugt, dass der Verkauf «die Zukunft des Unternehmens nachhaltig» sichere. Weitere Beispiele für derartige Geschäfte sind: das Lokal «Bridge» in Zürich, ein Geschäft für Hörgeräte und Brillen in Baden, die Migros-Milchverarbeiterin Elsa mit Sitz in Estavayer FR übernahm 2019 die holländische Firma So Fine für vegane Produkte und stiess sie Anfang 2025 wieder ab; Migros-Kosmetiktochter Mibelle kaufte die koreanische Firma Gowoonsesang und setzte sie Ende 2024 wieder ab. Die Reihe lässt sich weiter fortsetzen. Wie viel die Migros mit Kauf und Verkauf verloren – oder allenfalls verdient – hat, behält sie wie üblich für sich. Ruhe werde bei den Migros-Tochterfirmen auch in Zukunft kaum einkehren, schreibt Marco Diener auf INFOsperber. Zu sehr hätte man sich verzettelt auch im internationalen Raum.


Lesen Sie im Zeitpunkt auch: Kultur-Landwirtschaft: Tierhaltung in der Landwirtschaft vom 12.06.2024