Gesichter des Iran

Was wissen wir über den Iran? Eine der ältesten Kulturnationen der Erde ist heute mit dem Image des «Schurkenstaats» behaftet. Menschenrechtsverletzungen, Atomprogramm und islamischer Fundamentalismus beherrschen das Bild in den Medien. Das beste Gegenmittel gegen negative Vorurteile ist noch immer die Realität.

Was wissen wir über den Iran? Eine der ältesten Kulturnationen der Erde ist heute mit dem Image des «Schurkenstaats» behaftet. Menschenrechtsverletzungen, Atomprogramm und islamischer Fundamentalismus beherrschen das Bild in den Medien. Das beste Gegenmittel gegen negative Vorurteile ist noch immer die Realität. Die Wahrheit ist am besten als vielstimmiger Chor erfahrbar. Nur so werden viele Facetten eines widersprüchlichen Landes deutlich. Aus 50 Einzelporträts von Iranern – reiche Händler, junge Rebellen, mächtige Mullahs, Popstars und Prostituierte – entsteht das Puzzle des modernen Iran. Statt Kulturkampf haben sich die Autoren den Kampf gegen Klischees auf die Fahne geschrieben. Oft gilt es, sich nicht vom ersten Eindruck blenden zu lassen. «Patriarchat»? Ja, aber zuhause haben Frauen viel Einfluss. «Mittelalterliche Theokratie»? Ja, aber auch funktionierende demokratische Elemente. «Arrangierte Ehen»? Ja, aber viele von ihnen sind glücklich. Ein notwendiges Buch, verblüffend, wahrhaftig und nah bei den Menschen.



Serge Michel, Paolo Woods: Land des Lachens, Land der Tränen – Die vielen Gesichter des Iran. Riemann Verlag, 2011. 384 S., Fr. …/ Euro 21,95

16. Juni 2011
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