Das Forum fand statt, während Israel einen US-vermittelten Waffenstillstand seit dem 10. Oktober 2025 mindestens 497 Mal verletzte und über 340 Menschen tötete.
Zudem kritisierte das Tribunal einen UN-Sicherheitsratsbeschluss vom 17. November 2025, der eine internationale Truppe für die Besetzung Gazas vorsieht. Er wird als Verstoss gegen die palästinensische Selbstbestimmung verurteilt.
Gehört wurden mehr als ein Dutzend Zeugen, darunter anonyme Landwirte und Fischer, die Chirurgin Diana Nazzal, der Menschenrechtsaktivist Musheir El Farra sowie der Experte Omar Nashabe. Sie berichteten von der systematischen Zerstörung der Landwirtschaft durch israelische Bulldozer und Panzer, die Hühnerfarmen dem Erdboden gleichmachten und Vieh töteten, was zu einem «Gestank des Todes» führte. Über 90 Prozent der Fischerboote in Gaza wurden zerstört, darunter 700 durch Luftangriffe. Bewässerungsanlagen sowie Lebensmittelverarbeitungseinrichtungen wurden demontiert, damit die Nahrungsmittelproduktion lahmgelegt.
Nazzal zeigte Bilder von konfiszierter Babynahrung und exorbitanten Preisen wie 190 US-Dollar pro Kilo Tomaten.
El Farra schilderte über 1 000 Angriffe auf Fischer seit 2020 und den Verlust von mehr als 200 Familienmitgliedern.
Laut UN-Daten hungerten im August 2025 über 500 000 Gazaner, und 1,07 Millionen waren gefährdet.
Das Tribunal kam zu dem Schluss, dass Israel die Massentötungen, das Aushungern, die Zerstörung ziviler Infrastruktur und Umweltzerstörung mit vollem Wissen um die tödlichen Folgen durchführte. Die leitende Jurorin Ceren Uysal betonte: «Die Massentötungen, die bewusste Verhungerung, die systematische Zerstörung ziviler Infrastruktur, die Umweltzerstörung und die Angriffe auf Krankenhäuser, Schutzräume, Schulen und Zufluchtsorte wurden als Staatsdoktrin umgesetzt.»
PCFS-Mitköchin Razan Zuayter warnte, dass diese Strategie nicht nur gegenwärtig töte, sondern zukünftige Generationen durch verseuchte Böden und vergiftetes Wasser belaste. Zu den Empfehlungen zählt die Unterstützung palästinensischer Initiativen wie dem «Revive Gaza’s Farmland»-Projekt, das 30 000 Bäume pflanzte und 7 Millionen Kilogramm Gemüse erntete, um Land und Ressourcen zu regenerieren.