Der positive Jahresrückblick: grosser Sieg eines kleinen Dorfs

In einer kleinen Serie hält Fastenopfer mit drei Erfolgsgeschichten Rückschau auf das vergangene Jahr. Heute führt die Reise nach Indien, wo die Menschen aus einem kleinen Dorf bei der Befreiung aus sklavenähnlicher Ausbeutung vom Obersten Gericht am 4. August Recht erhielten.

90 Rappen im Tag – Landarbeiterinnen und Landarbeiter verdienen Hungerlöhne. Um zu überleben, müssen sie sich bei den Landbesitzern verschulden. Wegen bis zu 300 Prozent Zinsen können sie die Kredite unmöglich zurückzahlen. Hunderttausende von Familien bleiben als Schuldknechte an die Landbesitzer gefangen.

Vor drei Jahren begannen sich die Menschen im Dorf Bailadula zu befreien: Mit Unterstützung vonFastenopfer richteten sie Sparkassen ein, bei der sich Mitglieder in Notsituationen Reis ausleihen können. Zudem bauten sie Hirse zur Selbstversorgung an und beantragten gleichzeitig die Landtitel dazu. Denn ein 2006 verabschiedetes Gesetz sichert der Urbevölkerung die Besitzurkunde für das Land zu, das sie für ihr Überleben nutzen.

Dass die Adivasi von Bailadula sich für ihre Rechte einsetzten, stiess auf erbitterten Widerstand der Landbesitzer: Schläge, Vergewaltigungen, Niederbrennen der Häuser und Klagen sollten sie einschüchtern: Das Dorf widerstand. Am 4. August hat der Oberste Gerichtshof des Staates Chhattisgarh zugunsten von Bailadula entschieden. Die Richter haben angeordnet, dass die lokalen Behörden innerhalb eines Monats das Gesetz von 2006 umsetzen müssen.

Dies bedeutet einen Lichtblick für Millionen von Adivasi: „Wir werden mit unserer Arbeit nicht nachlassen, bis die lokalen Behörden den Adivasi ihre Besitzurkunden aushändigen. Dies ermutigt andere, ihren Kampf zur Sicherung ihres Lebensraums weiterzuführen», sagt Ajoy Kumar, Programmkoordinator von Fastenopfer in Indien.

Helfen Sie den Adivasi, sich zu befreien: PC 60-19191-7, Vermerk Indien



Das Fastenopfer betreut und unterstützt 350 Projekte in 16 Ländern. Im Vordergrund stehen dabei der Aufbau und die Stärkung von Gemeinschaften. Das Hilfswerk finanziert sich hauptsächlich durch Spenden und Legate.
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28. Dezember 2010
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