Ein Pop-up-Büro in den Alpen

Das Team der Alpenschutz-Organisation «Mountain Wilderness Schweiz» pflegt eine inspirierende Form der Zusammenarbeit: Die Mitarbeitenden zügeln ihr Büro für einen Monat von Bern ins Val Müstair und erörtern dort Fragen zu Tourismus und Wildnis. Man kann sie dort besuchen, jeweils vormittags.

Mehrere Personen stehen in der Nacht um ein offenes Feuer auf einer Alpweide und protestieren gegen Heli-Skiing. Zwei halten eine Flagge mit der Aufschrift Mountain Wilderness
Sie setzen sich ein für eine wilde Schweiz: Mountain Wilderness. (Foto: zvg)

Anlässlich des 25-Jahre-Jubiläums verlegt die Alpenschutzorganisation «Mountain Wilderness Schweiz» ihren Arbeits-und Lebensmittelpunkt für drei Wochen von Bern ins südöstlichste Bündner Bergtal, ins Val Müstair. «Es gibt hier viele spannende Fragestellungen, mit denen wir uns aktuell beschäftigen. Das Tal steht zum Beispiel in Bezug auf den Wintertourismus an einem Scheideweg», so Maren Kern, Geschäftsleiterin von Mountain Wilderness Schweiz. Mit dem Perspektivenwechsel will das fünfköpfige Team einen Abgleich zwischen der städtischen, bergbegeisterten Bevölkerung und den Menschen im Berggebiet schaffen.

Den Auftakt bildet das Alpenfeuer auf Alp Prasüra ob Sta. Maria am Samstag, 10.
August.
Mit der im gesamten Alpenraum gelebten Tradition wird jährlich an den
Wert der alpinen Kultur und Natur erinnert. Im Sommer sind Mountainbikes im Val
Müstair omnipräsent. Der Frage, wie umweltverträglicher Mountainbike-Sport
aussehen könnte, wird in einem zweitägigen Workshop mit einheimischen und
auswärtigen Experten nachgegangen.

Der Erhalt und die Förderung von Wildnis ist ein Kernthema von Mountain Wilderness Schweiz. Am Diskussionsabend «Cuntrada selvadia im Val Müstair» setzen sich Vertreter aus Gemeindevorstand, Naturschutz, Tourismus sowie Land- und Forstwirtschaft mit Potenzialen und Herausforderungen von freier Naturentwicklung auseinander.

Die Gemeinde Val Müstair stellt Mountain Wilderness Schweiz den Gemeindesaal in Müstair als Arbeitsort zur Verfügung. Das Team ist jeweils vormittags dort anzutreffen und offen für Besuch. Die Nachmittage sind für Aussentermine und das Erkunden des Tals vorgesehen. Im Idealfall dient das Pop-up-Büro anderen Organisationen als Inspiration für Formen der Zusammenarbeit und fördert einen lebendigen Austausch zwischen Berg und Tal.

Mountain Wilderness International entstand 1987, als Alpinisten aus der ganzen Welt ein Manifest für den Schutz der Wildnis verfassten: die «Thesen von Biella». Sieben Jahre später erfolgte die Gründung von Mountain Wilderness Schweiz. Aufsehen erregte der junge Verein anfänglich durch den vehementen Protest gegen das Heli-Skiing. Er zählt heute rund 2500 Mitglieder und Unterstützer.

Mehr dazu

- Website von Mountain Wilderness Schweiz
- Artikel von Mountain Wilderness Schweiz

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Quelle: Mountain Wilderness Schweiz

 

 

 

09. August 2019
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