EU dreht an Biokraftstoffstudie

Biokraftstoffe sind offenbar häufig deutlich klimaschädlicher als ihre konventionellen Konkurrenten Benzin und Diesel [1]. Die EU-Kommission hatte versucht, diese Ergebnisse einer Studie zurückzuhalten. Das an dem Papier beteiligte Frauenhofer ISI [2] hatte sich daraufhin von den Ergebnissen distanziert. Aufgrund des Umweltinformationsgesetzes konnte die Nachrichtenagentur Reuters die Herausgabe der zurückgehaltenen Ergebnisse erwirken.

Biodiesel aus nordamerikanischem Sojaanbau verursacht demnach insgesamt etwa viermal so viel Kohlendioxid wie herkömmliches Diesel. Auch in Europa angebauter Raps oder Zuckerrüben benötigen mehr CO2 in der Produktion wie konventionelle Kraftstoffe.

"Wir müssen weiter arbeiten, neue Nachhaltigkeitskriterien entwickeln und sehr vorsichtig bei der Herkunft von Biosprit sein", sagte Wolfgang Eichhammer vom Frauenhofer ISI, "und wir müssen einen Weg finden, ineffiziente Biokraftstoffe auszuschließen."

Bis 2020 sollen zehn Prozent der Kraftstoffe in der EU aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Biosprit ist jedoch sehr umstritten, da der Anbau insbesondere in armen Regionen Lebensmittel verteuert und Regenwälder für den Anbau gerodet werden.

Links:

[1] http://www.eu-koordination.de/?page=23&vorlage=fuenfb&id=1349
[2] http://isi.fraunhofer.de/isi-de/

www.wir-klimaretter.de
23. April 2010
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