«Haben Sie eine Cumulus-Karte?»
«Nein», habe ich lange Zeit mechanisch geantwortet. Wieso sollte ich der Migros verraten, wann ich wie viel WC-Papier kaufe?
Seit kurzem muss ich mich nicht mehr über die Cumulus-Punkte ärgern, sondern kann sie sinnvoll einsetzen: OceanCare, ein Verein zum Schutz der Meeressäuger und der Ozeane, hat Strichcode-Etiketten seines Cumulus-Kontos gedruckt. Wer an der Kasse statt seiner Cumulus-Karte einen solchen Strichcode zeigt, spendet seine gerade gesammelten Punkte an OceanCare. Für 500 Cumulus-Punkte erhält die Organisation einen Gutschein im Wert von fünf Franken. OceanCare-Mitarbeiter übernehmen diese Gutscheine und bezahlen den Gegenwert in die Spendenkasse.
«Die Migros haben wir nicht gefragt», sagt Brigitte Terzer von OceanCare, «trotzdem gibt es an der Kasse keine Probleme.» Nur um die Etiketten hat sie die Migros gebeten, was diese jedoch abgelehnt hat. Gewährte die Ladenkette diesen Vorteil einer Organisation, müsste sie ihn auch allen anderen zugestehen in Zeiten des Meistbegünstigungsprinzips.

OceanCare hat das Punktesystem nicht selber erfunden, beispielsweise hat vorher bereits ein Pater Obdachlose mithilfe von Cumulus-Punkten unterstützt. «Der Migros geht durch dieses System nichts verloren und die Leute können Geld spenden, das sie gar nie hatten», sagt Terzer.    

Etiketten können bestellt werden unter [email protected] oder Tel. 044 780 66 88