Max-Planck-Institut zählt 126.000 Gaza-Tote
Eine Studie des Max-Planck-Instituts zeigt, dass womöglich viel mehr Palästinenser in Gaza getötet wurden als bisher angenommen. Über die Hälfte der Opfer sind Zivilisten

Eine neue Schätzung des Max-Planck-Instituts zu Gaza zeichnet ein Bild, das drastischer kaum sein könnte. Demnach wurden in den ersten zwei Kriegsjahren mindestens 100.000 Palästinenser getötet; wahrscheinlich liegt die tatsächliche Zahl weit höher. Das Forschungsteam kommt auf eine Spannbreite von circa 100.000 bis 126.000 Toten und errechnet daraus einen Mittelwert von rund 112.000.

Aber nicht nur die Größenordnung erschüttert, sondern auch das Muster. Über ein Viertel, rund 27 Prozent der Getöteten, sind der Studie zufolge Kinder unter 15 Jahren. Ein weiteres Viertel, circa 24 Prozent, sind Frauen. Mehr als die Hälfte der Opfer in Gaza können somit rein rechnerisch keine bewaffneten Kämpfer gewesen sein,