Toleranz ist nicht erstrebenswert...!

Da und dort und überall wird von Toleranz gesprochen.
Hier ein Kontervotum zum Thema.
Allein schon die Begriffs-Definition löst Kopfweh aus:

Der Begriff Toleranz (auch: Duldsamkeit, Gegenteil: Intoleranz; abgeleitet vom lateinischen Verb tolerare, das «ertragen», «durchstehen», «aushalten» oder «erdulden», aber auch «zulassen» bedeutet) wird unter anderem im sozialen, kulturellen sowie religiösen Kontext gebraucht. So kann mit «Toleranz» eine Haltung beschrieben werden, dass zwar eine Person bzw. Personengruppe nicht mit einer bestimmten Meinung übereinstimmt, diese aber dennoch duldet (toleriert).

Anstelle von Toleranz könnte man besser das «Zulassen» leben.

Zulassen hat nichts, gar nichts mit Toleranz gemeinsam.

Toleranz heisst denn auch: etwas tolerieren. Aber insgeheim doch nicht.
Man wertet. Man toleriert. Man erduldet. Man frustet. Man setzt Grenzen.
Toleranz hat nunmal Grenzen. Das ist völlig abstrus.

Zulassen hingegen ist wertungsfrei. Grenzenlos. Man lässt zu.
Ohne Wertung. Ohne Messung versus persönlicher Einstellung.

Versucht das mal.
Lebt das Zulassen statt die Toleranz!

Zulassen macht frei. Wertungsfrei.

Ein schöner Gedanke.

Warum lassen wir nicht mehr zu? Warum tolerieren wir nur?
Wer zulässt, geht über die Toleranz hinaus. Schön!
Toleranz ist ein moralischer Begriff, ein gesellschaftlich basierender. Zulassen ist ethisch. Und steht über der Morallehre.

Also: Legt die Toleranz beiseite und lebt das «Zulassen».

Es kann ja spannend werden.

Otmar Heeb ist Gründer und Inhaber der «Wirkungsagentur» Pareto (www.pareto.cc) und Zeitpunkt-Leser.
12. August 2009
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