Von der Not – und der Sprache

Oft wäre es einfacher zu schweigen als zu sprechen. Gerade schwierige Lebenssituationen können sprachlos machen, uns verstummen lassen angesichts so grosser Ungerechtigkeit. Doch Krankheit, Leid und Krise nehmen keine Rücksicht auf unsere Bereitschaft, sie anzunehmen. Im Gegenteil: Sie überrollen den Menschen mal in leisen Wogen, mal mit zerstörerischer Wucht und hinterlassen Gefühle der Angst, der Leere, der Ratlosigkeit. Immer schon haben Menschen versucht, mit dem Griff zur Feder das Leid erträglicher zu machen.

Die Aprilgäste des Züri Littéraire haben sich, aus sehr verschiedenen Situationen heraus, mit der Not konfrontiert und sich damit auseinandergesetzt, was die Sprache im Zusammenhang mit Not für eine Funktion einnehmen kann. Barbara Bosshard war auf sehr nahe und persönliche Art und Weise von Tod, Verlust und Trauer betroffen und hat sich durch Worte einen Weg aus der Leere gesucht. Urs Faes erzählt in seinem Roman die Geschichte einer Begegnung in der Not und Daniel Hell nähert sich den Abgründen der menschlichen Seele im medizinisch-wissenschaftlichen Kontext. Zusammen mit Mona Vetsch sprechen sie das Unaussprechliche an und diskutieren über die Sprache als Instrument zur Trauerbewältigung im medizinischen und literarischen Kontext.


Von der Not
Züri littéraire vom 4. April 2011, 18:30 Uhr, Kaufleuten

Gäste:
Barbara Bosshard
Urs Faes
Daniel Hell

Moderation: Mona Vetsch
Programm: Urs Heinz Aerni

Mehr Infos:
http://www.zuerilitteraire.ch/
28. März 2011
von: