Warum sie bleiben

Lebensperspektiven in einem rauen Land

Auch das Maira-Tal der piemontesischen Voralpen kennt, wie so manch abgelegene Region, das Phänomen der Abwanderung. Nach und nach ziehen erst Junge, später auch Alte in besser erschlossene Gebiete, an Orte, wo sie Arbeit, Pflege, Komfort finden. Doch es gibt auch den Gegentrend. Bereits in den 70er Jahren lies-sen sich die ersten Rückkehrer aus der Stadt im Valle Maira nieder, um sich ein anderes Leben zu ermöglichen. Über diese Menschen haben Jörg Waste und Giorgio Alifredi den Bildband «Rimango – Ich bleibe» herausgegeben. Mit der Kamera entdeckte Jörg Waste das Tal – eine der am dünnsten besiedelten Regionen Europas –, Alifredi unterhielt sich mit Alteingesessenen, Rückkehrern und Neu-Zuzüglern. Entstanden sind Fotografien, Portraits und Texte, die Verlassenes und Verfallendes dokumentieren, Menschen zeigen, die ausharren, und solche, die aktiv das Tal beleben.

Die Portraitierten erzählen aus ihren Leben als Handwerker, Hirte, Käser und Künstler und sie erzählen von den Bergen, den Mühen des entbehrungsreichen Lebens und davon, warum sie blieben oder zurückgekehrt sind. Man begreift, was wirklich wichtig ist, weil hier der grösste Teil der irreführenden Reize fehlt.



Jörg Waste & Giorgio Alifredi: Ich bleibe im Valle Maira – Lebensperspektiven in einem rauen Land. 2015, Rotpunkt Verlag, Geb., 156 S. mit 121 s/w-Fotografien. Fr. 33.–/ € 29.90
10. Mai 2015
von: