Zika-Virus: Das Gentech-Experiment ist gescheitert und erhöht die Gefahr

Erinnern Sie sich noch an die den Zika-Virus, der in Südamerika zu hunderten missgebildeten Babys führte und vor drei Jahren die Spalten der Massenmedien mit Horrormeldungen füllte? Die Geschichte ist leider nicht zu Ende. Dass Sie heute nichts über die grösser gewordene Gefahr erfahren, liegt an der Ursache: Genmanipulation, finanziert von der Bill und Melinda Gates-Stiftung.

Die Gelbfiebermücke
Die Gelbfiebermücke (aegis aegypti). Foto: Freestockphoto

In der Theorie der britisch-amerikanischen Gentech-Firma Oxitec sah alles ganz überzeugend aus: Wenn es gelingt, die Gelbfiebermücke (aedes aegypti), die das Zika-Virus überträgt, durch Genmanipulation fortpflanzungsunfähig zu machen, dann könnte die Ausbreitung der Krankheit gestoppt werden.

Tragische Konsequenzen hat die Ansteckung von Schwangeren.

Das vom Zika-Virus – benannt nach seinem Entdeckungsort, dem Zika-Wald in Uganda – übertragene Fieber ist eine leichte Erkrankung, die mit herkömmlichen Medikamenten auf der Basis von Paracetamol behandelt werden kann. Tragische Konsequenzen hat allerdings die Ansteckung von Schwangeren. Ihr Fötus entwickelt schwere Wachstumsstörungen, u.a. die Mikrozephalie mit zu kleinem Gehirn und geistiger Behinderung. Um die Verbreitung des Zika-Virus zu unterbinden, wurden in Lateinamerika genmanipulierte Männchen der Gelbfiebermücke eingesetzt.

Oxitect kombinierte dazu zwei Methoden der Genmanipulation, den sog. «Gene Drive», der die Verbreitung manipulierter Genabschnitte fördert und «CRISPR» (Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats), die gegen das Eindringen fremden Erbguts resistent macht. Die Kombination wird von der Wissenschaft kontrovers beurteilt. Kevin Esvelt, Biologe an der Harvard-Universität, der den Gene Drive in der Genmanipulation vorschlug, warnte schon früh vor der Kombination mit CRISPR, die auch  harmlose Organismen aggressiv machen könne: «Nur ein paar wenige veränderte Organismen können ein Ökosystem unwiederrufbar verändern.»

Dieses Szenario entwickelt sich nun offenbar in der brasilianischen Provinz Bahia. Dort setzte Oxitec, finanziert von der Bill&Melinda Gates Foundation,  während 27 Monaten Millionen von genmanipulierten Männchen der Gelbfiebermücke aus, deren Nachkommen nicht überlebensfähig sein sollten. In Folge schrumpfte die Population den ersten 18 Monaten beträchtlich. Gemäss einer vor Kurzem in der Fachzeitschrift «Nature» veröffentlichten Studie von Wissenschaftlern der Yale University und aus Brasilien sind die Mücken in der Zwischenzeit aber wieder fast so verbreitet wie vor dem Experiment. Und nicht nur das: Zwischen zehn und 60 Prozent der Mücken tragen zwar die eingepflanzte Gensequenz, sind aber trotzdem fortpflanzungsfähig. Und sie sind, dank «hybrider Vitalität», auch noch resistenter.

Das war theoretisch nicht zu erwarten und hätte auch nicht passieren dürfen. Jeffrey Powell, Hauptautor der Studie und Professor für Ökologie und Entwicklungsbiologie: «Die Behauptung war, dass die freigesetzte Gensequenz nicht in die allgemeine Insektenpopulation gelangen kann, weil die Nachkommen sterben. Das ist offensichtlich nicht geschehen. … Dieses unvorhergesehene Resultat ist besorgniserregend.»

Besorgniserregend ist auch der Umgang der Massenmedien mit dem Phänomen. Als es darum ging, Angst zu erzeugen und das Experiment zu rechtfertigen, wurden wir auf allen Kanälen mit Bildern der bedauernswerten missgebildeten Kinder bombardiert. Jetzt, wo es gescheitert ist, erfahren wir es nur aus den alternativen Medien. Ich habe beispielsweise von der Sache über den «New Eastern Outlook» erfahren, der von der ominösen, von Geheimdienstleuten betriebenen anti-Fakenews-Website propornot als Quelle von Fakenews bezeichnet wird. Ein Augenschein auf https://journal-neo.org zeigt jedoch: Das Journal ist hochprofessionell und faktenreich, wird von exzellenten Fachleuten betrieben, ist aber auch kritisch. Wie ein gutes Medium sein sollte.

08. Oktober 2019
von:

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Christoph Pfluger

Submitted by admin on Do, 07/13/2017 - 08:33

Christoph Pfluger ist seit 1992 der Herausgeber des Zeitpunkt. "Als Herausgeber einer Zeitschrift, deren Abobeitrag von den Leserinnen und Lesern frei bestimmt wird, erfahre ich täglich die Kraft der Selbstbestimmung. Und als Journalist, der visionären Projekten und mutigen Menschen nachspürt weiss ich: Es gibt viel mehr positive Kräfte im Land als uns die Massenmedien glauben lassen".

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