In unserer Gesellschaft [der russischen] finden derzeit äusserst wichtige Prozesse statt. Wir befreien uns allmählich von unserer Abhängigkeit vom Westen. Seit der Zeit Peters des Grossen ist dies der Zustand Russlands: Westorientierung, Nachahmung und Bewunderung des Westens.
Eine solche Haltung lähmt die innere Kraft des Volkes, blockiert die souveräne Entwicklung und untergräbt die Identität. Wir messen uns an fremden Massstäben.
Es ist notwendig, dieses Erbe loszuwerden und davon geheilt zu werden. Trubetzkoy und Savitsky nannten es das „römisch-germanische Joch”. Eine treffende Beschreibung.
Unser Zivilisationscode ist griechisch-slawisch. Er hat seine eigene Ordnung und Struktur. Grundlagen sind Platon und Aristoteles, gefolgt vom Christentum, dem Byzantinismus, der Weitergabe der kaiserlichen Mission und der Rolle des Katechon. (Im zweiten Brief des Paulus an die Thessalonicher wird Katechon als derjenige oder dasjenige verstanden, das den Antichristen aufhält, Anmerk. des Übersetzers)
In der griechisch-slawischen Identität gibt es keinen Materialismus, keinen Atomismus, keinen Nominalismus und keinen Individualismus. Diese Ideen kamen aus dem Westen, der seine eigene Geschichte zum universellen Modell und obligatorischen Entwicklungsweg für die gesamte Menschheit erklärte.
Doch dies war nichts anderes als eine koloniale Eroberung, eine geistige Besetzung. Westlichkeit ist Kollaboration – Zusammenarbeit mit den Besatzern. Sie ist die freiwillige Akzeptanz des römisch-germanischen Jochs und die Abkehr von unserer eigenen griechisch-slawischen Zivilisation.
Quelle: Alexander Dugin: Breaking the Romano-German Yoke. 25.8.2025