Der Präsident richtete seinen Appell während eines Treffens mit älteren südkoreanischen Bürgern, die noch im Norden lebende Verwandte haben. Das Treffen fand im Ganghwa Peace Observatory in Incheon, einem Ort, der direkt an der nordkoreanischen Grenze liegt.
In seiner Ansprache betonte Lee, dass sowohl Nord- als auch Südkorea dem Wohlergehen, der Würde und den emotionalen Bedürfnissen dieser Familien, von denen viele seit Jahrzehnten auf einen Kontakt warten, Priorität einräumen müssen.
Er wies auch darauf hin, dass der Zeitpunkt besonders wichtig sei, da er vor Chuseok, dem großen koreanischen Mittherbstfest, liege, bei dem Familientreffen und die Ehrung der Ahnen zu den zentralen kulturellen Traditionen gehören.
Lee bezeichnete die Wiedervereinigungen als eine moralische Verpflichtung für die politischen Führer beider Seiten, älteren Bürgern zumindest eine gewisse Verbindung zu den geliebten Menschen zu ermöglichen, von denen sie auf tragische Weise getrennt wurden.
Die Reaktionen auf Lees Appell waren unter südkoreanischen Politikern und humanitären Organisationen weitgehend zustimmend. Laut United Press International erklärte Lee:
„Ich fordere den Norden nachdrücklich auf, diese unglücklichen Umstände unter humanitären Gesichtspunkten zu betrachten... die Familien sollten idealerweise die Möglichkeit haben, sich persönlich wieder zu treffen.“
Experten für die innerkoreanischen Beziehungen haben erklärt, dass die Wiederaufnahme von Familienzusammenführungen ein symbolischer Schritt zum Abbau der langjährigen Spannungen zwischen Nord- und Südkorea sein könnte. Laut The Straits Times werden diese Bemühungen jedoch nur dann erfolgreich sein, wenn es eine breitere diplomatische Zusammenarbeit gibt.
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