Die «Neustart-Sphäre» entwickelt sich

Einladung zum Neustart Schweiz. Treffen am 28. März 2010 im Restaurant Kreuz in Solothurn

Nach fast zwei Jahren «stabilisierter» Krise befinden sich die Welt und unser Land in einer Art von Schwebezustand. Die alten Systeme und Rezepte haben sich zwar blamiert, werden aber trotzdem nochmals angewendet. Die grosse Hoffnung Obama ist verblasst. Die internationale Gemeinschaft ist gelähmt (Kopenhagen). Niemand ist zuständig. Die chinesischen Arbeiter arbeiten mit gekürztem Lohn (30 % Reduktion Anfang 2009) wie verrückt weiter um den globalen Mehrwert wenigstens als Illusion weiter fliessen zu lassen.
Diese allgemeine Langeweile, Lustlosigkeit und Ratlosigkeit drohen immer mehr in unkontrollierte Wut auszumünden. Während die Provokationen (Millionenboni, Milliardengewinne der Banken, Rentenkürzungen, Entlassungen usw.) sich häufen, gibt es erst wenige Initiativen, die eine Alternative aufzeigen. Je konkreter wir sie machen können, umso schmerzloser wird der unvermeidliche Übergang in eine «Gesellschaft des Weniger» (Hans-Peter Gensichen1) sein.


Gesucht sind konkrete Handlungsansätze
Am letzten Neustart Schweiz-Treffen im November wurden für das Treffen vom 28. März in Solothurn eine Reihe von Themen vorgeschlagen: Raumplanung, Genossenschaftsbewegung, politische Arbeit.
Beim Thema «Raumplanung» geht es um unser Leben in Nachbarschaften, Quartieren, Städten und Landregionen. Wir erleben heute den Anfang vom Ende der «Besatzungsmacht Auto» (Knoflacher2). Es geht also darum, den «Mangel» am Punkt A so weit zu beseitigen, dass mir nicht mehr unbedingt jeden Tag zu einem Punkt «B» fahren müssen. Hier wollen wir unsere Erfahrungen, Projekte und Ideen so verknüpfen, dass möglichst konkrete Handlungsansätze entstehen.


Der Weg in die Zukunft ist genossenschaftlich
Das Thema Genossenschaften ist angesichts der Krise der kapitalistischen, privaten Marktwirtschaft hochaktuell. Genossenschaft heisst demokratisch wirtschaften, Gemeingüter nachhaltig produzieren und nutzen, die wirtschaftliche Logik zuerst entschärfen und dann loswerden. Genossenschaften sind ein erprobter praktischer Ansatz, der völlig utopiefrei sofort verwirklicht werden kann.
Schliesslich stehen im Jahr 2011 nationale Wahlen an. Die Frage stellt sich: wie können wir unsere Vorschläge und Projekte politisch ummünzen? Was für Kontakte haben wir? Wie kann sich eine Neustart-Sphäre entwickeln, die wirklich Einfluss auf die Realität hat?
Wir sind gespannt, was sich aus diesem Treffen entwickeln wird. Wie gesagt: Open Space heisst Open End. Bringt Euch und Eure FreundInnen und Bekannten mit. Wir sind alle ExpertInnen.


Neustart Schweiz. Treffen am 28. März 2010 im Restaurant Kreuz in Solothurn
10 :00 Uhr bis 16:00 Uhr. Das Restaurant Kreuz ist die älteste Genossenschaftsbeiz der Schweiz und Geburtststätte bedeutender Initiativen (z.B. «Schweiz ohne Armee»)

Weitere Informationen: www.neustartschweiz.ch

1) Gensichen, Hans-Peter, Auf dem Weg in die Gesellschaft des Weniger, Brüssel, 2009

2) Knoflacher, H., Virus Auto, Wien, 2009
3) Die Regeln des «Open Sapce»:Wer auch immer kommt, es sind die richtigen Leute - einer oder 25 ist egal, und jeder ist wichtig und motiviert.Was auch immer geschieht, es ist das Einzige, was geschehen konnte - Ungeplantes und Unerwartetes ist oft kreativ und nützlich.Es beginnt, wenn die Zeit reif ist - wichtig ist die Energie (nicht die Pünktlichkeit)Vorbei ist vorbei - Nicht vorbei ist Nicht-vorbei - wenn die Energie zu Ende ist, ist die Zeit um.
12. Februar 2010
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