«Es werden keine Sachspenden mehr angenommen.»
Überquellende Kleiderberge und Hausrat en masse füllen die Lager für die Bergsturzbetroffenen aus Blatten

Enorme Fels-, Eis- und Schuttmassen haben das Dorf Blatten im Lötschental im Schweizer Kanton Wallis unter sich begraben. Die in Sicherheit gebrachten 300 Einwohner haben alles verloren. Und jetzt füllen Kleiderberge und sonstiger Hausrat die Lager für die Bergsturz-Betroffenen, schreibt Alexandra Kedves im Tages-Anzeiger. Überhaupt würden die Aufbewahrungsorte von Sachspenden überquellen: Kleider, Spielzeug, Windeln, Geschirr, Schuhe, Schlafsäcke, Haushaltsgeräte und Hygieneartikel en masse. Auch finanziell sind die Schweizer grosszügig. Millionen von Franken seien bereits für die Blattener eingegangen.

 

Kedves fragt aber, warum viele so gerne bei Spendenaktionen dieser Art ihr Zeug loswerden? Sie verweist auf eine Schweizer Altkleider-Sammelfirma, die kürzlich dringend zusätzlichen Lagerraum für gesammeltes Material gesucht hat. Dabei wurde klar, dass die häufig gespendeten chinesischen Billigkleider für solche Sammelfirmen nicht von Interesse sind. Sie seien wegen der schlechten Qualität kaum wiederverwertbar. Altkleider aus synthetischem Gewebe wie Acryl, Nylon und Polyester hätten keinen Wiederverkaufswert, und bei ihrer Verbrennung entstünden giftige Stoffe. Die Sachspendenlager, meint die Autorin, erzählen auch von Kaufreflexen und Konsumüberdruss. Sie rät dazu, Kaufanreizen zu widerstehen und Konsumbegrenzung zu üben. Sachspenden bedeuten immer einen Aufwand bei der Anlieferung, Lagerung und Verteilung.


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