Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat laut Berichten von Brasil 247 und Valor Econômico höchste Alarmbereitschaft ausgerufen, um einen von ihm als „unmittelbar bevorstehend“ eingestuften militärischen Schlag der USA gegen Venezuela zu verhindern.
Das Büro des brasilianischen Präsidenten betrachtet Brasilien als einzigen möglichen Puffer zwischen Washington und Caracas und arbeitet fieberhaft daran, sowohl einen Erstangriff als auch eine anschliessende grossflächige Eskalation abzuwenden.
Lula versucht gleichzeitig, Nicolás Maduro zu mässiger Rhetorik und Betonung von „Frieden“ und „Dialog“ zu bewegen, während hinter den Kulissen bereits Szenarien durchgespielt werden, wie man Maduro im Ernstfall von einer Gegeneskalation abhalten könnte. Gleichzeitig laufen verdeckte Gespräche mit der Trump-Administration, um einen möglichen Angriff zumindest auf einen einmaligen Schlag zu begrenzen statt auf eine langwierige Offensive.
Lulas aussenpolitischer Chefberater Celso Amorim warnte im Guardian vor einer „globalen Verstrickung“ und zog Parallelen zu Vietnam: Eine echte US-Invasion würde laut Amorim nicht nur Venezuela betreffen, sondern „unweigerlich“ zu internationaler Beteiligung führen und antiamerikanische Ressentiments im gesamten Kontinent neu entfachen. Selbst Maduro-kritische Staaten könnten sich dann dem Widerstand anschliessen.
Als grösste Risiken nennt die brasilianische Regierung eine neue Massenflucht über die 2200 km lange Grenze, einen gefährlichen Präzedenzfall für weitere Interventionen in Lateinamerika sowie langfristige Instabilität – unabhängig davon, ob Maduro gestürzt wird oder nicht.
Die von den USA unterstützte Oppositionsführerin María Corina Machado wird in Brasília als unfähig angesehen, das Land zu einen oder zu stabilisieren.
Trotz fehlender Anerkennung der venezolanischen Wahlen 2024 durch Lula selbst sieht Brasilien aktuell keine realistische Alternative zur Verhinderung eines militärischen Konflikts, der Südamerika in ein „Kriegsgebiet“ verwandeln könnte.