Trotz aller Unterschiede: Sieben von zehn Amerikanern wollen Kontakte zu Andersdenkenden
Aber es soll nicht beim Reden bleiben. Die meisten wünschen sich gemeinsame Ziele und Aktivitäten
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(Bild: Getty Images / unsplash.com)

Die meisten Amerikaner haben nur Kontakte zu Menschen, die aussehen, denken und leben wie sie selbst. Aber es gibt ein grosses Bedürfnis, diese Grenzen zu überwinden.

More in Common ist eine gemeinnützige Organisation, die versucht, „die Kräfte zu verstehen, die uns trennen, Gemeinsamkeiten zu finden und Menschen zusammenzubringen, um gemeinsame Herausforderungen anzugehen“.

Ihre Forscher haben sich aufgemacht, um herauszufinden, wie das aussieht und wie sich die von ihnen entwickelten Modelle erweitern lassen. Über einen Zeitraum von zwei Jahren haben sie 6000 Amerikanerinnen und Amerikaner mittels nationaler Umfragen, regionaler Tiefeninterviews, Interviews und Fokusgruppen in drei mittelgroßen Städten mit demografischem Wandel befragt: Houston, Pittsburgh und Kansas City. …

Eine Mehrheit von 70 Prozent sieht es als ihre Verantwortung an, über Unterschiede hinweg Verbindungen aufzubauen. Zwei Drittel der Befragten sind auch der Meinung, dass sie „viel lernen“ können, wenn sie mit Menschen mit anderem Hintergrund und anderen Ansichten in Kontakt kommen. Viele sagen, dass sie das in Zukunft öfter machen wollen.

Es gab Unterschiede zwischen den sozialen Gruppen. Am ehesten wollen Schwarze (74 %) Kontakte knüpfen, gefolgt von Weißen (71 %), Asiaten (69 %) und Hispanics (64 %).

Entgegen dem Klischee, dass Religiosität zu Engstirnigkeit führt, zeigt die Studie, dass religiös aktive Amerikaner mehr Interesse daran haben, über alle Unterschiede hinweg Kontakte zu knüpfen – auch über religiöse.

Die meisten Teilnehmer der Umfrage „The Connection Opportunity“ sagen, dass längere Gespräche die häufigste Form von Kontakten sind, die sie schon erlebt haben. Auf die Frage, was sie am liebsten machen würden, haben jedoch die meisten geantwortet, dass sie auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten möchten, das ihre Gemeinschaft verbessert.

Dieser Wunsch nach Zusammenarbeit statt nur zu reden zeigt, dass die Leute daran interessiert sind, gemeinsam etwas aufzubauen, statt nur über ihre Unterschiede zu diskutieren. Diese Erkenntnis stellt den traditionellen Ansatz des „Dialogs über Unterschiede hinweg“ infrage. Die Menschen sehnen sich nicht nach schwierigen Gesprächen über Identität, sondern nach einem gemeinsamen Ziel.


Quelle: 
Greater Good Magazine: Seven in 10 Americans Feel Compelled to Connect Across Differences. 23.4.2025
 

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