USA erwägen Billionen-Deal durch Gold-Neubewertung
Die Massnahme würde der Regierung 990 Mrd Dollar in die Kasse spülen, ohne Staatsanleihen aufzulegen

Der Wert der US-Goldreserven hat aufgrund der 45-prozentigen Preisrally erstmals die Schwelle von einer Billion Dollar überschritten. Dies nährt Spekulationen, dass das Finanzministerium unter Secretary Bessent den Schatz marktgerecht neu bewerten könnte.

 

Eine solche Neubewertung wäre eine finanzpolitische Revolution: Fast 990 Milliarden Dollar könnten so quasi "aus dem Nichts" in die Staatskassen gespült werden. Dies würde die Notwendigkeit verringern, neue Staatsanleihen zu emittieren, und könnte als "verstecktes" Konjunkturprogramm wirken.

Das Verfahren wäre zwar unorthodox, aber nicht ohne Präzedenzfall - Länder wie Deutschland und Italien haben ihre Goldreserven in der Vergangenheit ebenfalls neu bewertet. Experten der Bank of America warnen jedoch vor erheblichen Nebenwirkungen: Die Maßnahme würde sowohl die Fiskal- als auch die Geldpolitik faktisch lockern, Inflation anheizen und die Unabhängigkeit der Fed untergraben.

Während die offiziellen Chancen für eine Neubewertung derzeit noch als gering eingestuft werden, deuten Marktbeobachter die anhaltende Goldhausse und Äusserungen von Finanzminister Bessent als Indiz für steigende Erwartungen an einen solchen Schritt. Sollte es dazu kommen, würde dies nicht nur den Goldpreis weiter befeuern, sondern auch die geldpolitische Landschaft nachhaltig verändern.

Im Gegensatz zu den meisten Ländern wird das Gold der USA direkt von der Regierung und nicht von der Zentralbank, dem privaten Federal Reserve System gehalten.

Die Fed hält stattdessen Goldzertifikate, die dem Wert der Bestände des Finanzministeriums entsprechen, und schreibt der Regierung im Gegenzug Dollar gut.