Dem gegenüber ist meine Vision der (Neu-)Aufbau und die Weiterentwicklung einer Demokratie, die ich als nie fertig und ideal perfekt verstehe. Eine Demokratie im Sinne einer echten und dynamisch mit Vielfalt gelebten Herrschaft des Volkes. Eine Demokratie, die im Kleinen wie im Grossen dazu dienen kann, Macht und Besitz kreativ, kooperativ und konstruktiv zu regulieren: mit bestmöglicher Wirkung für möglichst alle Menschen und ihre Mitwelt.
Ob sich Herrschsucht beispielsweise als Auto-, Pluto- oder Technokratie inszeniert – und dies oft mit einer kruden Art von Demokratie als Tarnkappe propagiert: Macht muss reguliert werden.
Eine Aussensicht
Eine für meine Wahrnehmung zutreffende Beschreibung der geopolitischen Machtlage stammt von Ludwig F. Bandenhagen, ein Pseudonym für einen Autor mit deutschen Wurzeln, der das Geschehen in der Welt von seiner Wahlheimat Südafrika aus beobachtet. Er ist ein international agierender Manager mit einem globalen Netzwerk und verfügt dadurch über tiefe Einblicke in Konzerne und Politik.
Nachfolgend ein Auszug aus seinem Beitrag «Das Schauspiel der Macht – Warum Krieg nur ein Gleichmacher ist und Wahlen keine Freiheit bringen», wie er von der «Friedenstaube» am 28. Juli 2025 publiziert worden ist (1):
Wer regiert wirklich?
Dr. John Coleman, einst MI6-Agent, sprach in seinem Werk «Das Komitee der 300» von jenen Familien, die im Schatten herrschen – Rothschild, Rockefeller, Windsor. Ihre Macht liegt nicht im Mandat, sondern im Besitz: von Land, Medien, Banken und Ideologien. Sie besitzen nicht einfach nur mehr als Staaten, sie besitzen faktisch die Staaten. Sie schaffen für die Akteure in Schlüsselfunktionen Incentives, damit diese ihnen dienen. Manche werden mit (viel) Geld und andere durch Erpressung (Honigfallen) «motiviert». Und die unteren Ränge glauben sogar alles, was ihnen vorgelogen wird, solange sie nur ihre Jobs behalten dürfen.
David Icke nennt es die «Total Control Grid» – ein Geflecht aus technokratischer Überwachung und psychologischer Kriegsführung. Und Rudolf Steiner erkannte in dieser Entwicklung das Wirken Ahrimans – einer geistigen Kraft, die den Menschen von seinem wahren Wesen trennt.
Wahlen als Symbol der Ohnmacht
Was bedeutet in diesem Licht das Kreuz auf dem Wahlzettel? Es ist kein Zeichen der Teilhabe – sondern der Resignation. Wer wählt, stimmt dem System zu. Man spielt nach dessen Regeln – auch wenn diese von Anfang an gegen uns gerichtet sind.
Wählen wird zum moralischen Pflichtakt, zur bürgerlichen Reinigung. Doch nichts ändert sich. Weil es nichts zu wählen gibt, was die Grundlogik des Systems infrage stellt.
Was wir tun können
Die Antwort liegt nicht in neuen Parteien oder «systemfreundlichen Reformen». Die Antwort liegt im Erwachen. In der Erkenntnis, dass die Realität nicht dem entspricht, was man uns zeigt.
Wir sollten beginnen, unsere Welt neu zu sehen: nicht als gegeben, sondern als konstruiert. Nicht als sicher, sondern als manipuliert. Und wir sollten neue Räume schaffen – jenseits der vorgefertigten Denkmuster: alternative Medien, echte Bildung, spirituelle Selbstverantwortung.
Der Weg zur geistigen Souveränität
Solange wir glauben, dass das System uns rettet, bleiben wir seine Gefangenen. Solange wir uns auf äussere Lösungen verlassen, ignorieren wir unsere innere Macht.
Krieg, Pandemie, Klimakrise – sie sind keine Schicksalsschläge. Sie sind Werkzeuge. Werkzeuge eines Systems, das nicht unser Wohl im Sinn hat, sondern seine eigene Stabilität.
Nur wer dies erkennt, kann sich lösen. Und nur wer sich löst, kann frei denken. Und nur wer frei denkt, kann frei leben.
Meine Innensicht
Die Politik der parlamentarischen Parteiendemokratie steckt grundsätzlich und strukturell in Sackgassen. So beispielweise mit von Mehrheiten komplex und kompliziert konstruierten Kompromissen, die aber sachlich-substanziell faul und nicht wirklich viel wert sind. Oder mit Entscheidungen einer Classe politique, die nicht wahrhaftig und tragfähig den Bedürfnissen und/oder wirklich dem Willen der Bevölkerung entsprechen.
Demokratie ist (auch) in der Schweiz ein Macht-Schach. Wo vorne auf der Bühne die Parteien von links über die Mitte bis nach rechts aufwendig und mediengeil Politik spielen, geben hinter den Kulissen wirklich Mächtige mit ihren Clans den Takt und den Ton an und sagen, wo es in Tat und Wahrheit lang zu gehen hat. Wie viele andere Systeme zeigt sich auch diese Art von Demokratie erschöpft: «Rien ne va plus.» Wovon aber offensichtlich eine Mehrheit (noch?) nichts wissen will.
Es gibt viele Tricks, die das Volk an den Wert der bestehrenden Form von Demokratie glauben lassen sollen. Einer davon sind komplexe Vorlagen wie beispielsweise diejenige der Schweiz zur EU. Wo man nur dafür oder dagegen sein kann.
Entweder-Oder-Entscheid-Vorlagen nach dem Muster vom Penalty-Schiessen beim Fussball lähmen die Demokratie. Weil so oder so in wesentlichen Details eine Katze in der Sackgasse zu kaufen ist.
Solange die Menschheit sich von einer Mehrheit dominieren lässt – einerseits von Dummen, die nicht wissen, was sie tun, und andererseits von Gleichgültigen, denen eh alles Wurst ist – können die wahrhaftig Mächtigen mit verheerender Wirkung beispielsweise propagieren, Frieden wäre mit Aufrüstung und Krieg machbar. Und davon materiell profitieren werden bis zum Geht-nicht-mehr immer wieder die Gemeinen und Schlauen 1-2 Prozent der Welt. Siehe dazu Ludwig F. Bandenhagen «Korrupte Demokratien ermöglichen Kriege», veröffentlicht am 23. Juni 2025 von der «Friedenstaube» (2).
Der Staat und von ihm geförderte (subventionierte) Medien sind wie die Politik längst Helfershelfer von Reichen und von de facto Mächtigen, die in einem doppelten Sinn verantwortungslos agieren.
Das Muster ist immer wieder das gleiche: Nicht gemeinschaftsorientiert werden Millionen oder gar Milliarden in den Sand gesetzt. Wer davon profitiert, bleibt in der Regel ein Geheimnis. An die Kasse kommen fast alle. Nur nicht die eigentlich dafür Verantwortlichen. Sie nehmen nach dem Kollaps den Hut und machen anderswo und -wie weiter. Und die Politik wird Null-Komma-Null gescheiter. Wie es so gehen kann im System einer von Links über die Mitte bis nach Rechts kollektiv organisierten Verantwortungslosigkeit. Wo es kaum Schuldige gibt, die zur Rechenschaft gezogen werden.
Dass es so nicht weitergehen kann: Dafür sind meine Erfahrungen und Erkenntnisse intensiv, vielfältig und zahlreich. Mehrheitlich zumindest toleriert und damit sozusagen als normal, erlebe ich alltäglich eine Welt, die von Gier, Herrsch- und Vergnügungssucht sowie von Zerstörungswut geprägt ist. Die parlamentarische Parteiendemokratie ist für mich ein Teil dieser Welt. Bei die Absicht, sie von innen verändern zu wollen, krank machen kann. Und unabhängig von Parteien: Mit insgesamt einer Mehrheit von Dummen, die nicht wissen, was sie tun, Gleichgültigen, denen eh alles Wurst ist, egoistisch Schlauen, denen nur wichtig ist, was ihnen selber nützt, und Gemeinen, die dafür auch noch andere über den Tisch ziehen, kann es sowohl für die Demokratie als auch für die Menschenwürde schwierig werden.
Unterwegs für eine Themendemokratie
Steht wohl das Ende der Demokratie bevor? Blickt man sich um in der Welt, so scheint diese Sorge berechtigt. Überall sind Allein- und/oder Geldherrscher als Auto- und/oder Plutokraten im Vormarsch. Einstige demokratische Leuchttürme wie die USA sind am Erlöschen. Traditionelle Demokratien wie in Europa sehen mitunter nur noch alt aus. Weil und wenn sie sich als Diktaturen von der Propaganda erlegenen Mehrheiten mit faulen Kompromissen inszenieren.
Dass es auch anders gehen kann, zeigen David Graeber und David Wengrow in «Anfänge – Eine neue Geschichte der Menschheit», wie sie von Felix Feistel prägnant und für 16 Minuten Lesezeit auf den Punkt gebracht, und von «Manova» am 25. Juni 2025 publiziert worden ist (3).
Mehr oder weniger gleichgeschaltete Mehrheiten gab es und wird es wahrscheinlich immer geben. Und je dümmer sie sind, desto schwieriger wird es für die Qualität der Demokratie und der Gesellschaft.
Es sind viele Schatten - und nicht nur die der anderen - über die es für eine andere Welt zu springen gilt. Wie es wohl damit in deiner und in meiner Welt stehen und gehen mag?
Selber bin ich auch betreffend Politik hoffnungsstur in einer anderen Welt für eine andere Welt unterwegs. Dabei erlebe mich oft in einer Situation, wo viele, die eigentlich – beispielsweise als dafür gewählte Politiker - Verantwortung zu tragen hätten, dies nicht tun. Was für mich oft mit Gefühlen von Wut, Trauer, Angst und Scham verbunden ist.
Zwei Aspekte sind für mich bei meinem Denken, Handeln und Schreiben ganz besonders bedeutsam. Ich bin proaktiv unterwegs: Von einer Parteiendemokratie zu einer Themendemokratie. Und ich verwahre mich dabei nach besten Kräften gegen eine Demokratie als Diktatur der Mehrheit.
D Mehrheit
Franz Hohler: aus dem Radioprogramm «Zytlupe» (1986)
Si sitzt im Tram und im Zug und im Bus
wenn's rägnet, isch si dinn, und wenn's schön isch, voruss
si wüscht vor der Türe, und si dünget ihri Ärde
am Samstig mäjt si der Rasen i de Gärte
aber ghöre tuet si guet, und gseh tuet si gnau
und am Sunndig hockt si im Autobahnstau
d Mehrheit
d Mehrheit
die schwigendi Mehrheit
si isch von're grosse, dumpfe Rueh
und nimmt jedes Johr chli zue.Si list der «Blick» und macht d Fuscht im Sack
si zischlet im Stägehuus uf's frömde Pack
zum Hässigsy het si immer e Grund
gägen Oobe goht si chli use mit em Hund
pass uf, dass di ihri Auge nid breiche
und am Fritig luegt si s Aktezeiche
d Mehrheit
d Mehrheit
die schwigendi Mehrheit
si isch von're grosse, giftige Rueh
und nimmt jedes Johr chli zue.Aber mängisch isch si au ganz elegant
liggt schoggibruun amene Sörferstrand
oder sitzt vor em Grill ufem Campingplatz
oder stoht in're Boutique und suecht öppis Glatts
i de Parkhüser stigt si us gschniglete Wäge
uf de Rollträppe schwebt si im Ychauf entgäge
d Mehrheit
d Mehrheit
die schwigendi Mehrheit
si isch von're grosse, weiche Rueh
und nimmt jedes Johr chli zue.Und plötzlech gsehsch sen überall
im Lift, i der Beiz, ufem Bou, im Stall
a de Schribtisch, i de Büro, i de Läde, a de Schalter
bim Coiffeur und bim Dokter und bim Ligeschaftsverwalter
und am zwölfi, do chunnt si, s verschloht der fasch der Pfuus
i Zwöierkolonne zum Schuelhuus us
d Mehrheit
d Mehrheit
die schwigendi Mehrheit
si isch von're ganz normale Rueh
und nimmt jedes Johr chli zue.Si bruucht ke Kultur, ihre längt der Sport
si kennt jeden Unfall, si kennt jede Mord
si weis au immer s neuschte vom Wätter
si het i jedem Verein e Verträter
het e furchtbar länge und zäche Schnuuf
und trotzdäm tuet si s Muul nid uf
d Mehrheit
d Mehrheit
die schwigendi Mehrheit
und wenn si ändlech merkt, was goht -
denn isch es z spot.
In einer festgefahrenen Welt sind kleine Akte kreativer Zerstörung notwendig: Irrtümer kokreativ transformieren. Es geschehen lassen: Auf eine andere Art in der Welt sein, wo das Leben sein Potenzial entfalten kann.
«Die Realität besteht nicht aus isolierten Teilen, sondern aus Beziehungen, Netzwerken und einem lebendigen Ganzen.» Dies die Einleitung zum Beitrag «Das lebendige Ganze verteidigen» von Eva Maria Gent im «ZE!TPUNKT» vom 14. Juli 2025 (4).
«Hoffnung entsteht im Handeln» (Joanna Macy). Entweder zu Fehlern Ja sagen und fragen, was jetzt anders und besser tun? Oder Nein sagen, und es weiter falsch machen?
Demokratie braucht es dringend und echt, damit die Bevölkerung ihre Bedürfnisse zum Ausdruck bringen kann. Dafür gute Lösungen sind möglich, wenn es der Politik gelingt, in Sachfragen themenzentriert zu Entscheidungen zu kommen, die fachgerecht bestmöglich allen Aspekten entsprechen.
Dafür eine Grundlage ist das Miteinander-Reden und das Einander-Zuhören. Wo Verschiedenheit anerkannt und akzeptiert ist. Und wenn nach Klärung des Trennenden gemeinsam das Verbindende gesucht wird, kann sowohl im Grossen wie im Kleinen kokreativ eine Welt erfunden und gestaltet werden, die alle in aller Verschiedenheit trägt. Reich an wertvollen Ideen. Arm an einer Diskriminierung von Minderheiten. Wohlwollend bin ich in einem solchen Sinn für eine Themendemokratie unterwegs.
Als Botschafter für eine Neue Politik (5) orientiere ich mich dabei an einer allparteilich ausgerichteten 100%Entscheid-Philosophie. Sie kann sich aber nur dann gut für die Entwicklung einer Themendemokratie eignen, wenn sie parteienfrei und nicht machtblock-orientiert wie die Mehrheitsdemokratie fokussiert ist.
Mit einer Politik des Herzens will ich meinen Beitrag leisten, dass es zu für alle und für unsere Mitwelt guten Entscheidungen kommen kann. Für «ein Leben, das Leben will, inmitten von Leben, das Leben will» (Albert Schweitzer). Es freut mich, wenn es gemeinsam mit andern gelingt!
Links zu Quellen und zu mehr Infos
(1) https://pareto.space/u/[email protected]/175368744225
(2) https://pareto.space/u/[email protected]/1750658545013
(3) https://www.manova.news/artikel/eine-andere-geschichte-der-menschheit
(4) https://zeitpunkt.ch/index.php/das-lebendige-ganze-verteidigen