Null Öl, null Gas, null Kohle

Fossiler Kohlenstoff gehört verboten, Punkt. Ohne das lässt sich der Klimawandel nicht bewältigen. So radikal einfach ist es. Dies ist in etwa die Botschaft des neuen Buches von Marcel Hänggi.

Der Umweltjournalist Marcel Hänggi gehört zu den Initianten der geplanten «Gletscherschutzinitiative», die einen Ausstieg der Schweiz aus der fossilen Energie bis Ende 2050 fordert. Dass Hänggi mit diesem Engagement die Grenze vom angeblich objektiven Journalismus, der es einem verbietet, sich mit einer «Sache gemein zu machen», zum dezidierten Aktivismus überschreitet, ist er sich bewusst, nur: «Wenn die Sache die Rettung der Welt ist, will ich mich mit dieser Sache nicht nicht gemein machen.»

Was Hänggi natürlich auch weiss: So einfach, wie sein Buchtitel «Null Öl. Null Gas. Null Kohle» suggeriert, ist es natürlich nicht. Denn freilich gibt es noch andere Gase, die den Klimawandel verstärken; auch ist es eine Tatsache, dass selbst bei einem Ausstieg aus der fossilen Energie der bisherige Treibhauseffekt weiter besteht und z. B. Fragen einer gerechten Klimapolitik aufwirft; und schliesslich ist Kohlenstoff ein Riesengeschäft. Und doch hält Hänggi an seiner radikalen Forderung fest – weil er überzeugt ist, dass wir nur so dem Schlamassel entkommen können. Wer wissen will, wie das im Detail gehen soll, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen.

 

Marcel Hänggi: Null Öl. Null Gas. Null Kohle – wie Klimapolitik funktioniert. Ein Vorschlag. Rotpunktverlag, 2018. 220 Seiten, ca. CHF 22