Der «umverkeR» kämpft gegen das Nachtzugsterben

Ein Verein legt sich ins Zug.

Weil die SBB und auch die DB ihr Nachtzugangebot laufend verkleinert, hat der Verein «umverkeR» die Petition «Rettet den Nachtzug» aufgegleist. Im Januar haben sich AktivistInnen im Pyjama am Hauptbahnhof Zürich breit gemacht, um für ihr Anliegen zu werben. Die Petition die sich an Verkehrsministerin Doris Leuthard und SBB-CEO Andreas Meyer richtet, fand bis dato über 8‘500 Unterzeichnende.



Um dem Argument der abnehmenden Nachfrage von Nachtzügen entgegenzuwirken, zitiert «umverkeR» DB-Vorstand Ulrich Homburg: «Nachtzüge haben eine stabile Nachfrage, sie sind gut gebucht.» Zur Förderung des Dialogs zwischen «umverkeR», UVEK und SBB überreichte die Umweltorganisation eine von ihr erstellte Umfrage mit 5000 Personen zur Nutzung der Nachtzüge. Diese hat ergeben, dass 60 Prozent der Befragten auf das Flugzeug auswichen, wenn keine Nachtzugverbindung besteht.

Ein Personenkilometer in der Luft verursacht zwischen 0,347 und 0,508 kg CO2, einer auf der Schiene zwischen 0,010 und 0.040 kg CO2. Die ökologische Rechnung ist deutlich. «Die Streichung von Nachtzugverbindungen führt zu einer steigenden Nachfrage nach Flugverbindungen» wie es auch in der Interpellation vom 19. März der grünen Nationalrätin Aline Trede heisst. Sie fragt darin den Bundesrat ob die Streichung von Nachtzugverbindungen im Einklang mit den klimapolitschen Zielen des Bundesrates stehe. Eine Antwort steht noch aus.

Die SBB hingegen hat sich bereits geäussert. Die Resultate der Umfrage haben Toni Häne, Leiter Fernverkehr und Armin Weber, Leiter internationaler Personenverkehr mit «grossem Interesse» entgegengenommen, wie auf der umverkehR Website zu lesen ist. Sie versichern, dass sie sich für den Erhalt der Nachtzüge mit ihren internationalen PartnerInnen einsetzen wird.
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