Gemeinschaft macht sicher

Ein überfälliges Denkmal für die Solidarische Landwirtschaft in der Schweiz

Mit ihrem Buch «Gemeinsam auf dem Acker» haben die Journalistin Betttina Dyttrich und der Fotograf Giorgio Hösli der solidarischen Landwirtschaft in der Schweiz ein überfälliges Denkmal gesetzt. Mit Begeisterung setzt Dyttrich die Lesenden mitten ins Feld. Ohne romantische Verklärtheit zeigt sie, warum die fünfzehn vorgestellten Gemeinschaftswerke essentiell für die Umgestaltung hiesiger Landwirtschaft sind. Produzenten und Konsumenten gehen eine langfristige Beziehung ein. Sie garantiert für beide ein sicheres Geschäft. Zitate, Bildlegenden und Anleitungen zur Aktion machen die Lektüre trotz Informationsdichte leicht und kurzweilig. Man versteht, dass Landwirtschaft keine Industrie ist und erfährt wie die Genfer Jardins de Cocagne vor drei Jahrzehnten die führende Rolle einer neuen Bewegung einnahmen. Im Interview beschreibt Hans Widmer alias P.M., wie er sein im Gemeinschaftsgarten miterwirtschaftetes Gemüse in den Bioladen der Wohngenossenschaft «Kraftwerk 1» bringt. Ein Beispiel, wie die Beziehung zwischen Konsumenten und Produzenten neu gelebt wird. Dass das Buch eine geistige als auch optische Wohltat ist, verdankt es den 170 grandiosen Bildern Giorgio Höslis. Durch sie hört man Kühe schnauben.

Bettina Dyttrich & Giorgie Hösli: Gemeinsam auf dem Acker – solidarische Landwirtschaft in der Schweiz. 2015, Rotpunktverlag. Geb., 170 Farbfotos, 288 S., Fr. 38.–/ € 34.–