Die Befragten des Generationen-Barometers 2025 sehen die Chancengleichheit in der Schweiz in Gefahr. 69 Prozent meinen, Wohneigentum in der Schweiz könne man sich nur noch leisten, wenn man geerbt habe. Wer aus ärmeren Verhältnissen komme, könne in der Schweiz kein Vermögen mehr aufbauen, sagen 54 Prozent. Auch könne man sich nicht mehr nach oben arbeiten. «Ein kritisches Signal für die soziale Mobilität», schreiben die Studienautorinnen.
Wenn man unabhängig von seiner sozialen Ausgangslage nicht nach oben kommen kann, dann fehlt es an sozialer Mobilität und Chancengleichheit. Die soziale Mobilität ist der Kitt, der Gesellschaften zusammenhält, heisst es im Tages-Anzeiger. Jonas Bühler, Melanie Häner-Müller und Christoph A. Schaltegger vom Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik an der Universität Luzern kamen jedoch in einer Studie für die Schweiz zu dem Resultat, dass die soziale Mobilität relativ hoch blieb, während es in den USA seit 1980 einen starken Einbruch gab und die Ungleichheit zunahm. Der Anteil der Einkommensunterschiede, die auf den familiären Hintergrund zurückzuführen sind, betrug in der Schweiz im Durchschnitt 17 Prozent. Zum Vergleich: In den USA machte der Anteil der Familie 49 Prozent aus, in Deutschland 43 und in Dänemark 20 Prozent.
«Selbst für die jüngere Generation, die in den 1980er-Jahren geboren wurde, lassen sich keine Anzeichen für eine anhaltende Verschlechterung der Chancen feststellen», sagt Melanie Häner-Müller, Co-Autorin der Studie.
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